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Sonntag, 10. März 2024

Blogtour zu „Fräulein Liebe und das Glück der Bücher“ von Susanne Esser, Autorinneninterview:

 

Blogtour zu „Fräulein Liebe und das Glück der Bücher“ von Susanne Esser, Autorinneninterview:

 

Liebe Susanne, ganz herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit für meine Fragen und Fotos an Originalschauplätzen genommen hast!

 

Du selbst bist offensichtlich keine Zeitzeugin der letzten Kriegstage, wie bist Du auf die Idee gekommen, ausgerechnet über diese Zeit zu schreiben?

Die Großmutter meines Mannes (meine „Schwiegeroma“) war ein waschechtes „Annenacher Mädsche“. Sie hat das Kriegsende mit elf Jahren erlebt und erzählte oft davon. Daher kam mir die Idee, einen Roman zu schreiben, der zu dieser Zeit in Andernach spielt. Ich habe sie dann auch gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn ich einiges aus ihren Erzählungen darin verwebe, und da hat sie meine Hände genommen und gesagt: „Susi, da dät ich mich freue!“
Leider konnte ich ihr nicht mehr mitteilen, dass der Roman dieses Jahr bei Knaur erscheinen wird.
 

 

Wie hast Du Dich auf die Details, wie die historischen Straßennamen und ähnliches vorbereitet?

Ich habe einige Bücher aus der Reihe „Archivbilder“, die sich mit Andernach befassten, gelesen (oder eher durchgearbeitet) und habe auch das Andernacher Stadtmuseum besucht und dort eine Führung durch die komplette Geschichte der Stadt erhalten. Zudem habe ich mir das Buch mit den Aufzeichnungen des Andernacher Chronisten Karl Wind zugelegt, der akribisch Tag für Tag aufgeschrieben hatte, was sich in Andernach und Umgebung zugetragen hat.

 

Gibt es neben der über sich selbst hinauswachsenden Eva Liebe einen weiteren Charakter, der Dir besonders ans Herz gewachsen ist?

Ich mag natürlich alle meine handelnden Charaktere. Jeden auf seine Art. Tante Maria, die damit zu kämpfen hat, stark sein zu müssen, obwohl sie sich lieber anlehnen würde. Ilse, die als Kind ihren Platz in der Welt finden muss, und nichts anderes als den Krieg kennt. Georg, der äußerlich so stark erscheint, aber in ständiger Angst lebt.
Von den Nebenfiguren ist mir besonders Friedel Faßbender ans Herz gewachsen.

 

Wann dürfen wir uns über eine Fortsetzung freuen und wie viele Bände sind geplant?

 Teil 2 erscheint schon Anfang Juli, Teil 3 plane ich gerade.

 

Wann erfahren wir denn von welchen Dämonen Georg geplagt wird?

 

Das ist ein großes Thema in Teil 2. Da erfahren wir zusammen mit Eva die ganze Wahrheit. Und das erschüttert Eva sehr.

 

Du bist selbst gelernte Buchhändlerin, wann hat Dich das Bücherfieber gepackt?

Ich war schon als Kind ein richtiger Bücherwurm, habe jedes Buch gelesen, dass ich zwischen die Finger bekommen habe. Die Entscheidung, eine Ausbildung zur Buchhändlerin zu machen, ist durch eine Freundin gekommen. Sie hatte ein Praktikum in einer Buchhandlung absolviert und mir davon so begeistert erzählt, dass für mich klar war: Das will ich machen!

 

Der Buchhandel war im 3. Reich extrem reglementiert, endete das sofort mit Kriegsende?

Nein. Nachdem die Siegermächte Deutschland besetzt hatten, hat es noch ein wenig gedauert, bis Verlage und Buchhandlungen wieder die Erlaubnis erhielten, Bücher zu drucken bzw. zu verkaufen. In Koblenz z.B. war es im Sommer 1945 die Buchhändlerin Anita Reuffel, die als erste eine Konzession zum Verkauf von Büchern erhielt.

 

Ich danke Dir ganz herzlich für Deine Zeit und freue mich schon auf die Fortsetzung!

 

Danke für das Interview und den kleinen Andernach-Spaziergang.

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Dienstag, 30. Januar 2024

Autoreninterview mit S. Sagenroth zum 1. Geburtstag von Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück:

 

Autoreninterview mit S. Sagenroth zum 1. Geburtstag von Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück:

 

Liebe Birgit, Herzlichen Glückwunsch zum 1. Büchergeburtstag von M. Lucile, würdest Du Dich bitte kurz vorstellen?

 

Liebe Dani! Herzlichen Dank für diese Gelegenheit und die Glückwünsche für Monsieur Lucile! Ich werde sie ihm ausrichten und bin überzeugt, das wird ihn sehr glücklich machen, dass du an seinen ersten Geburtstag gedacht hast! 

 

Sehr gerne stelle ich mich hier vor: 

Ich veröffentliche seit 2018 unter dem Namen S. Sagenroth. Roadtrips durch Raum und Zeit, so könnte man es zusammenfassend sagen. Mein Erstling war „A. S. Tory – Roadmovie um die Suche nach einer alten Single“, ursprünglich als Einzelband geplant, doch es folgten drei weitere Serienbände. Geeignet für Jugendliche und Erwachsene. Vier Abenteuerreisen, die immer auch einen ernsten Kern haben. Im Zentrum stehen der Jugendliche Siegmund alias Sid Sagenroth (J), die junge Halb-Italienerin Chiara Da Rosa und der betagte Engländer Mr. Tory. Mit „Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück“ habe ich mich das erste Mal ins Humoristische und Fantastische begeben. Etwas, was unerwartet viel Freude gemacht hat. Als kleinen Spaß am Rande habe ich im letzten Sommer auch ein Kochbuch zu meinen Büchern selbst gestaltet und veröffentlicht: „Rezepte on the Road“ – ein kleiner Kochroadtrip.

 Im richtigen Leben habe ich Jura, Germanistik, Soziologie und Evangelische Religion studiert und arbeite als Grundschullehrerin. Nach ein paar Jahren in Mainz bin ich in meine Geburtsstadt Koblenz zurückgekehrt und lebe dort mit meinem Mann, zwei Söhnen und unserer Katze Cleo.

 

 In Monsieur Lucile gehen Deine glücklosen Heldinnen und Helden auf Zeitreise und starten mit der Weltausstellung 1900 in Paris. Warst Du schon einmal auf einer Weltausstellung?

 

 Ich war noch nie auf einer Weltausstellung, schon gar nicht im Jahr 1900. Aber als Auftakt zu einem neuen Jahrhundert erschien mir das recht passend. Ich habe mir im Vorfeld dazu mit großem Interesse alte Filme und Bilddokumente angesehen, um die Reise meiner vier Protagonist:innen möglichst authentisch beschreiben zu können.

 

Die 4 Zeitreisenden treffen dort einen berühmten Maler mit Faible für Absinth. Wer ist Dein/e Lieblingskünstler/-in und was trinkst Du am liebsten?

 

Besonders liebe ich die französischen Impressionisten, also jene Maler, die im Vorfeld des erwähnten Künstlers ihre Hauptwirkungsphase hatten: Manet, Monet, Cezanne, van Gogh. Auch die Worpsweder Künstler aus dieser Zeit. Der besagte berühmte Maler, auf den meine Protagonist:innen zufällig im Montmartre Viertel treffen, hat bedingt durch das hohe Alter, das er erreichen durfte, eine besonders faszinierende Entwicklung gemacht – von der detailgetreuen Malerei des 19. Jahrhunderts bis zur modernen Abstraktheit.

Ich trinke am liebsten Cappuccino, Ingwerlimonade und trockenen Rotwein. Absinth habe ich das erste Mal getrunken, als ich bei meinen Recherchen zu Paris war. Als Selbstversuch sozusagen. Aber so ganz mein Ding war das nicht. ;.)

 

Fiete hat einen Kassettenrecorder im Rollstohltaxi dabei, eben typisch 80er. Hast Du noch Kassetten? Und kannst Du jungen Lesern erklären, was das ist?

 

Ja, der Fiete. J Seine liebste Zeit sind die 80er. Klar -  ich habe noch ein paar meiner alten Kassetten. Selbstbeschriftet versteht sich. Für die jungen Leser:innen: Kassetten waren früher so ein bisschen das, was heute Spotify ist, die Musik auf unseren Kassetten  begleitete uns durch die Kindheit und Jugend. Unseren Soundtrack stellten wir uns sehr mühevoll selbst her, in dem wir aus dem Radio Lieblingssongs mitschnitten. Um ein bestimmtes Stück hören zu können, musste man mühsam vor- oder zurückspulen. Und wenn man Pech und nicht genau aufgepasst hatte, war es gar nicht auf dieser Seite, sondern auf der anderen. Denn jede Kassette hatte eine sogenannte A und eine B Seite. Um die andere Seite abzuspielen, musste man die Kassette im Kassettendeck umdrehen.

 

Zu welchem Ort, in welche Zeit wärst Du mit den Vieren am liebsten mitgereist?

 

Ich habe mir natürlich Zeiten ausgesucht, in die ich persönlich ebenfalls gerne gereist wäre. Das gilt also für Paris 1900, Berlin 1928 und Woodstock 1969. Aber die Goldenen Zwanziger und die wilden Sechziger hätte ich ganz besonders gerne miterlebt und habe mir insofern ein bisschen einen langjährigen Wunsch erfüllt.

 

Der Abstecher geht auch zum legendären Woodstock-Konzert. Wen hättest Du dort gerne live gesehen?

 

Sehr schöne Frage. Mit Woodstock habe ich mich während des Schreibens besonders lange beschäftigt und sowohl Film als auch Musik ausgiebig und mehrmals konsumiert und studiert. Die Playlist von damals war mehr als beeindruckend. Wobei ich zugeben muss, dass so mancher Song heutzutage doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Vor allem sind wir nicht mehr so lange Stücke gewöhnt. Meine persönlichen Favoriten von damals habe ich in den Kapiteln im Buch erwähnt und auch in die Playlist zum Buch (ein besonderes Steckenpferd von mir, die gibt es tatsächlich bei jedem Buch passend zur Story) integriert. Ganz gewiss waren es Crosby, Stills, Nash & Young, deren Musik ich auch heute noch liebe, Jean Baez, Santana (liebe sie ebenfalls immer noch sehr) und der unvergessliche Jimi Hendrix. Und so richtig schönes Woodstockfeeling bekommt man natürlich auch bei The Who und Jefferson Airplane.

 

Welche heutige Erfindung würdest Du im Jahre 1900 am meisten vermissen?

 

Der Film steckte damals noch in den Kinderschuhen. Den hätte ich sehr vermisst. So konnte ich zwar Filmdokumente von 1900 einsehen, aber sie sind doch sehr flimmernd und nur in Schwarz-Weiß und ohne Ton. Selbstverständlich sind Fernseher, Computer und Handy Erfindungen, die wir ebenfalls kaum mehr wegdenken können. Doch ob ich sie so sehr vermissen würde, wenn wirklich keiner sie sonst hätte, weiß ich nicht einmal. Am ehesten sicherlich den Computer. Denn das Schreiben mit Schreibmaschine war doch für Autor:innen damals ein ungleich mühsameres Unterfangen. Auch Autos gab es damals noch kaum. Sie sind allerdings, wie das Handy, Fluch und Segen zugleich. Ein eigenes Auto ist was Tolles  – aber etwas weniger davon und ein paar Pferdekutschen stattdessen wären manchmal auch nicht so schlecht.

 

Hast Du während des Schreibens gerade bei den Festivalszenen Musik gehört? Wenn ja welche?

 

Oja. Ich höre fast immer beim Schreiben die passende Musik. Und beim Woodstockkapitel liefen vor allem The Who und Santana bei mir rauf und runter.

 

Schreibst Du schon wieder an einem neuen Buch? Wenn ja, verrätst Du uns auch was dazu?

 

 Ja. Das mache ich. Nach meiner längsten Pause allerdings seit sechs Jahren. Ich hatte das dringende Bedürfnis mal wieder längere Zeit zu lesen, etwas, was in den letzten Jahren einfach zu kurz gekommen ist und was ich unendlich vermisst habe. Jetzt endlich fühle ich mich wieder „gefüllter“ und habe auch mehr Abstand gewonnen.  Aber allzu viel möchte ich noch nicht verraten und es wird wohl auch noch ein Weilchen dauern. Nur so viel – es ist wieder etwas ganz Neues. Also weder ein A. S. Tory, noch ein Monsieur Lucile, und ich stelle mich damit einer ganz neuen schnurrenden Herausforderung. J

 

Ganz herzlichen Dank liebe Birgit, pardon Siegmund und alles Gute für Deine Buchbabys!

 

Ich bedanke mich ebenfalls ganz herzlich für das Interview und die guten Wünsche für alle meine Buchkinder!

Dienstag, 25. Oktober 2022

Buchvorstellung mit Interview: Wil, der Wolkenstürmer und der Traum vom Fliegen, Dr. Wladimir Klitschko & Tatjana Kiel, Illus. Max Beindorf, Migo Verlag

 

Buchvorstellung mit Interview:
(Das Interview mit Tatjana Kiel ist auf Instagram - "danielamariaursula" - zu hören!)

 

Wil, der Wolkenstürmer und der Traum vom Fliegen, Dr. Wladimir Klitschko & Tatjana Kiel, Illus. Max Beindorf, Migo Verlag

 

Dr. Wladimir Klitschko, der langjährige Schwergewichtsboxweltmeister, Sportwissenschaftler, Unternehmer und Bruder des Kiewer Bürgermeisters hat gemeinsam mit seiner langjährigen Geschäftspartnerin Tatjana Kiel ein Kinderbuch zur Frankfurter Buchmesse heraus gebracht.

 

Ein Kinderbuch in Zeiten des Angriffskrieges auf die Ukraine, klingt ein bisschen seltsam, oder? Nein, nicht wirklich, wenn man sich die Geschichte hinter dem Buch anschaut. Wladimir Klitschko sind seine Weltmeistertitel nicht über Nacht in den Schoß gefallen. Dazu bedurfte es auch mehr als nur Talent und jede Menge Training. Erfolg ist kein Zufall, es basiert darauf, dass man in sich sucht, nach seinem Talent, seinem Ziel, seinem Traum. Was möchte ich erreichen? Dieses Ziel sollte man niemals aus den Augen verlieren, egal wieviel Ablenkung um einen herum uns dazu verführen möchte. Immerhin verliert auch der Adler nie den Fokus. Er bleibt stets auf sein Ziel konzentriert. Aber der Weg zum Ziel ist nicht immer gradlinig, manchmal geht es auch über Hindernisse und um verschiedene Ecken. Wie Leopardenkatzen sollte man sich immer einen Weg suchen, stets in Bewegung bleiben, keinen Stillstand zulassen. Mit Kreativität, Ruhe und Organisation kann man diesen Weg auch noch optimieren. Ganz so wie ein entschleunigter, goldener Glückpanda im Chinarestaurant, der Weisheit und Gelassenheit ausstrahlt. Aber definitiv geht das alles nur mit ganz viel Ausdauer und Durchhaltevermögen! Egal was passiert, man darf einfach nicht aufgeben, oder gibt ein Honigdachs auf, der auf der Suche nach seinem Honig ist? Das waren die Tiere die sich der Boxweltmeister immer wieder zur Inspiration vor Augen geführt hat. Wenn es gerade hart kam oder die Hindernisse zu groß schienen, gab der Gedanke an sie Kraft, Stärke und Mut, weiterzumachen.

Diese Inspiration und Hilfe gibt die Klischko Ventures heute mit Gruppen-, Firmen- und Einzelcoachings weiter. Nicht nur die Kunden haben dabei festgestellt, dass es ihnen geholfen hätte, diese Tipps schon früher kennengelernt zu haben, sondern auch die Töchter der Geschäftspartner schöpfen aus den Krafttieren ihre nötige Durchhaltekraft und Inspiration. Daher lag es nahe, dass sie beide dieses Konzept ihres FACE the Challenge – Coachings an Kinder weitergeben, durch eine Geschichte. Wer sich nun fragt, warum dann auch noch Tatjana Kiel? Ganz einfach, in der Geschichte kommen eigentlich mit Wil dem Wolkenstürmer und seiner Freundin Janne auch Wladimir und Tatjana vor. Tatjana Kiel arbeitet seit 17 Jahren mit Wladimir Klitschko zusammen und wenn man die Geschichte aufmerksam liest, wird man verstehen warum. Denn es bedarf mehr als Fokus, Mut, Ausdauer und Beweglichkeit, man braucht auch Struktur! Tatjana in der Gestalt von Janne, ist diejenige, die Wil oft genug dazu anhält, durchzuatmen, nachzudenken und sich zu sortieren, auch mit Listen, statt einfach loszustürmen und dabei vielleicht am Ziel vorbei zu laufen. Die Weisheit der Glückskekse und des Pandas, steckt auch in ihrem Organisationstalent.

 

Ich hatte das Glück auf der Frankfurter Buchmesse Tatjana Kiel treffen und interviewen zu dürfen, denn Wladimir Klitschko verlässt auch für die Vorstellung seines neuen Buches sein Heimatland in Gefahr nicht. Anfangs hatte ich mich gewundert, was er dort macht, immerhin ist er weder Bürgermeister noch Präsident, aber offensichtlich eine ganz wichtige Motivationsfigur fürs Durchhalten. Eine Quelle der Kraft, für alle jene, die dort für ihr Land kämpfen. Wie sie dann ein Buch geschrieben haben? Naja, die Planung steht ja schon länger, allerdings wurde es tatsächlich über die Ferne beendet, durch tägliche Telefonate zwischen Tatjana und Wladimir...

 

Buchvorstellung:

Will, 6,5 Jahre alt, ist mit seiner alleinerziehenden, berufstätigen Mutter in das oberste Stockwerk eines Hochhauses gezogen. Er ist eigentlich viel alleine, aber tatsächlich hat er gleich nach seinem Einzug den kleinen frechen Honigdachs Ezki in seinem Zimmer entdeckt und jeden Nachmittag um 16.00h kommt Weißkopfseeadlerdame Frieda aus dem nahen Greifvogelpark auf einen Snack vorbei. Sein größter Traum wäre es eines Tages wie Frieda zu fliegen! Da er keine Flügel hat, spielt er daher mit seinen Flugzeugen. Zwei mal die Woche darf er sich eine Glasnudelsuppe im nahen Chinarestaurant holen und lernt dort die gleichaltrige Janne kennen. Von nunan machen sie gemeinsam Hausaufgaben, fegen vor dem Restaurant und kümmern sich um den golden Panda, den Bewacher der Glückskekse im Eingangsbereich. Als in ihrem Viertel ein Modellflugzeugwettbewerb ausgeschrieben wird, ist Will gleich Feuer und Flamme, erhofft er sich doch dadurch seinem Traum näher zu kommen! Mit dem Preisgeld möchte er einen Rundflug buchen. Janne ist sofort bereit ihm zu helfen und auch Ezki will auf seine vorwitzige Art dabeisein. Doch die Zeit ist knapp und ihre Mittel noch knapper, können Sie es gemeinsam schaffen?

 

Wil ist ein normaler Junge, mit einem großen Traum und der besten Freundin, die man haben kann. Unerschütterlich steht sie ihm zur Seite, unterstützt und motiviert ihn. Außerdem bringt sie Struktur in die Pläne, denn einfach loslegen ist zum Scheitern verurteilt. Wie gut, dass er Janne hat und Frieda die ihm zeigt, wie wichtig es ist, nie sein Ziel aus dem Augen zu verlieren, oder Ezki, der hartnäckig alles dran setzt um an seinen geliebten Honig zu gelangen! Chop-Luey, der goldene Panda gibt ihnen durch die Glückskekse immer wieder weise Ratschläge und die streunende Leopardenkatze Avanti zeigt ihnen, dass man immer einen Weg findet, wenn man wendig und agil ist. Wo Avanti bloß immer herkommt und wo sie immer verschwindet! Ezki ist frech und lustig und erhöht ganz klar den Spaßfaktor dieser Geschichte, von einem Traum, der wahr werden kann! Er soll wie die anderen Tiere das Prinzip von Face Kids verdeutlichen, dass es wichtig ist, nie den Fokus zu verlieren, immer wendig zu bleiben, kreativ und koordiniert und vor allem hartnäckig und zäh zu sein. Die Kreativität und Koordination kann ich persönlich mir nicht so gut durch einen goldenen Panda vorstellen, für mich ist da eher Janne das Sinnbild, die stets Zettel und Papier zückt, Listen schreibt, strukturiert vorausschaut und immer eine gute Idee hat. Sie ist so loyal wie man sich nur eine Freundin wünschen kann. Das weiß Wil aber auch zu schätzen und so gewinnt am Ende nicht nur er, sondern auch Frieda darf an seinem Traum teilhaben. Auch wenn es nicht ihr großer Traum war, ist es dennoch eine coole Sache dabei zu sein! Der liebevolle Umgang von Wil und seiner Mutter hat mir ebenso gut gefallen, wie das Super-Team Wil und Janne.

 

Was mir gut gefällt, ist dass Wils Traum ein absolut möglicher Kindertraum ist, unabhängig von Talent. Es ist etwas wofür er brennt, aber nicht so etwas utopisches wie trotz Talentfreiheit und ohne Anstrengung Superstar zu werden. Denn Wil hat ganz klar die nötige Leidenschaft, er brennt fürs Fliegen und ist auch bereit dafür hart zu arbeiten und ganz schön schwer zu schleppen. Gemeinsam mit Janne lässt er sich echt was einfallen, aber es geht nicht um Leistungsdruck, es geht um Interesse und Leidenschaft. Es sollen nicht Kinder unbedingt zu Höchstleistungen und Erfolgen anstachelt werden, sondern motiviert, ihre Leidenschaften und Träume zu verwirklichen, auch wenn es nicht so leicht ist und man nicht nur nach ihnen greifen, sondern man sich richtig dafür anstrengen muss! Da ist volle Konzentration und Durchhaltevermögen gefragt!

 

Diese Geschichte ist für Kinder ab 6 Jahren als Vorlesebuch sehr gut geeignet. Damit die vorlesenden Eltern oder Großeltern (ja, die Schriftgröße ist auch für Großeltern geeignet) auch gut über die Idee hinter der Geschichte mit ihren Kindern reden können und diese nicht einfach nur eine abenteuerliche Geschichte über zwei Freunde in einem Viertel mit bisweilen eigenwilligen Bewohnern konsumieren, wird das Prinzip von FACE the Challenge Kids im Anschluß an die Geschichte auf mehreren Seiten erläutert. Hierbei wird das Kind und seine Besonderheiten in den Mittelpunkt gestellt. Die Erklärungen sind klar und gut verständlich und für Eltern und Kind nachvollziehbar.

 

Da es ab sechs Jahren empfohlen ist, zieren die recht kurzen Kapitel fröhliche, farbenfrohe Illustrationen von Max Beindorf.

Dieser hat es sich auch erlaubt, sich bei der Gestaltung von Wil und Janne an Wladimir und Tatjana zu orientieren, auch wenn Tatjana blond ist und keine asiatischen Wurzeln hat. Aber spätestens seit der Buchvorstellung auf der Buchmesse beherrscht sie die Aussprache der chinesischen Begrüßung „ni hâo“ perfekt, denn ein kleiner asiatischstämmiger Junge hat mit großer Begeisterung uns allen die richtige Aussprache beigebracht!

 

Ein schönes Buch, das spielerisch zur Findung und Verwirklichung seiner Träume motiviert und inspiriert!

 

Ganz herzlichen Dank an den Migo Verlag für mein Rezensionsexemplar und die Agentur HUP für die Buchvorstellung und die Interviewmöglichkeit mit Tatjana Kiel. Das Interview könnt Ihr hier sehen, mehr Bilder findet Ihr unter @ursuladanielamaria auf Instagram:

 

 

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Freitag, 26. März 2021

Interview mit Karin Müller


Interview mit Karin Müller 

Instagram-Blogtour Interview zu „Das Rätsel des Pferdeamuletts“ von Karin Müller, Schneiderbuch Verlag

Liebe Karin, wir begleiten Dich nun schon durch einige Pferdebuchreihen beginnend mit „Villa Hufschuh“ über „Das Delfinmädchen“ über „Nordlicht“ und „Nordstern“ bis hin zu „Das Rätsel des Pferdeamuletts“ und staunen über Dein Tierverständnis. Was ist Dein Lieblingstier?

Wenn ich jetzt sagen würde: Pferde, wäre mein Hund beleidigt, wenn ich sagen würde: Hunde, wäre die Katze eingeschnappt … Ich mag wirklich fast alle Tiere (Zecken und Bremsen z.B. nicht so). Und australische Quokkas finde ich bezaubernd!

In Nordlicht und Nordstern geht es um Isländer, Arion ist ein edler Araber. Hast Du auch eine Lieblingspferderasse?

Ich mag tatsächlich beide Pferderassen sehr gern, aber viel wichtiger finde ich, dass die Chemie stimmt, und das ist ganz individuell.

Das rätselhafte Pferdeamulett lässt seine Trägerin Godje Visionen von einer anderen Zeit und Welt sehen. In welche Zeit hättest Du gerne visionäre Einblicke?

Schwierig und spannend zugleich, will man wirklich wissen, was morgen ist oder in einem Jahr? Wäre man dann noch unbefangen genug? Aber in Zeiten sehen, die außerhalb der eigenen Lebensspanne liegen, das wäre ganz sicher faszinierend.

Godje hat im zweiten Band ihre Schwester wiedergefunden, wird im Finale das Familiengeheimnis nun vollständig gelüftet?

Tjaaaa … soll ich das verraten? Sagen wir mal so: Ich hoffe, dass mir kein Faden durchgerutscht ist und ich alle wichtigen Fragen beantworten konnte. ?

Arion ist Godjes Seelenpferd. Hast Du auch so was wie ein Seelenpferd?

Ich hatte das große Geschenk, gleich zwei Seelenpferde in meinem Leben zu haben, und dass sie sehr alt geworden sind.

Godje lebt auf dem Einsiedlerhof im Handy-Nirwana, im absoluten Funkloch. Für die meisten Teenager unvorstellbar. Du als Autorin musst in den sozialen Medien präsent sein. Wäre solch ein Hof für Dich Traum oder Albtraum?

Tatsächlich: Traum! Zumindest für eine gewisse Zeit. Ich müsste dringend mal wieder ein wenig detoxen und im doppelten Wortsinn abschalten!  

Welche Figur aus der Reihe ist Dir besonders nahe und warum?

Ich mag Oleg. Und Fynn. Und Anytha. Und Nana. Und Godje natürlich. Und Cora und Aides. Oh, zu viele, oder? ?Ahhhh, die haben alle so spannende Biografien mit Brüchen und Geschichten hinter der Geschichte, das finde ich spannend.

Du hast lange Zeit als Journalistin gearbeitet und reitest seit Jahren, ehe Du nun als Autorin und Tierdolmetscherin arbeitest. Ist die Arbeit mit den Tieren Dein Ausgleich zur Schreibtischtätigkeit?

Ja! Ganz genau so ist es. Es erdet und bringt einen wunderbar ins Hier und Jetzt zurück. ?

Vielen lieben Dank, Karin für das Gespräch MIT UNS und viel Erfolg für Godje, Arion, Godiva und Dich!

Ich danke dir für die wirklich tollen Fragen! ?

Die Blogtour findet Ihr unter #gewinnepferdemagie auf instagram!

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Donnerstag, 23. Januar 2020

Interview mit Andrea Nagele



Liebe Andrea, vielen lieben Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, mir ein paar neugierige Fragen zu beantworten.
 1. Maddalena Degrassi ist Genießerin und liebt gutes Essen und Wein. Was ist Dein Lieblingsgericht?
Ich koche und esse gern. Daher habe ich einige Lieblingsgerichte. Ich orientiere mich an der italienischen Küche, bin aber auch inspiriert von der asiatischen. Wenn ich etwas Indisches bestelle, ist es immer Palak Paneer- extra scharf.

2. Du bist Paartherapeutin. Viele der Personen in Deinen Romanen leben in disfunktionalen Beziehungen. Lässt Dich Deine Arbeit nicht bisweilen an der Liebe zweifeln?

An der Liebe zweifeln lässt mich meine Arbeit nicht. Denn wenn ich in der Ordination bin, arbeite ich mit unterschiedlichen Menschen deren Probleme auf. Wenn ich die Praxis verlasse, bin ich aber einfach nur privat. Und in meinem Leben gibt es zum Glück Liebe.

3. Magst Du Liebesromane? Je mehr Ehen ich scheide, desto schwerer tue ich mich mit Liebesromanen, mit reiferen Protagonisten ;)

Es kommt darauf an. Auch in Thrillern oder in Krimis, oder in historischen Romanen werden Liebesgeschichten erzählt. Und ja, mich faszinieren Liebesgeschichten, egal ob ich sie lese oder sie mir ansehe.

4. In Grado im Sturm verwendest Du persönliche Eindrücke, die Du während eines Tornados 2008 in Grado gesammelt hat. Gibt es auch ein derartiges Schlüsselerlebnis in dem bald erscheinenden Folgeband „Grado im Mondschein“?

Außer dass ich die Wasserschlösser in Strassoldo bezaubernd finde, und Grado plus Umgebung als meine zweite Heimat erlebe, zum Glück nicht. 

5. Es gibt den Ausdruck „die Stille vor dem Sturm“, den Du in „Grado im Sturm“ geradezu greifbar machst. Bleiben Dir manchmal Begriffe oder Bilder im Kopf und reifen in Dir zu einem Roman heran? Wenn ja, geistert Dir gerade etwas im Kopf herum?

Ich habe gerade das Lektorat zu meinem im Herbst bei Emons erscheinenden Top-Titel aus dem Vierten Stock beendet und werde jetzt am nächsten Grado Roman arbeiten. Also zuerst mal am Plot und dann beginnt die Recherche. Erst danach sitze ich vor meinem PC. Ideen dazu habe ich schon seit dem Fertigschreiben von ‚Grado im Mondschein‘.

6. Auf der Frankfurter Buchmesse 2019 hast Du erzählt, dass Du Dich gerne von realen Personen und Erlebnissen inspirieren lässt, was war Dein nachhaltigster Moment der letzten Buchmesse?

In Frankfurt war es sicher die familiäre Stimmung im Verlag und das gemeinsame Auftreten mit Bernhard Hofer und Michi Kastel. Auf der Buch Wien war es die gelungene Überraschung von Ulrike und Hejo Emons mir eine Signierstunde vorzubereiten. Wir drei hatten sehr viel Spaß. 

7. Welches Genre liest Du persönlich sehr gerne? 

Psychothriller aus GB, USA, Australien und Deutschland, aber auch zeitgenössische Literatur.

8.  lebst mal in Klagenfurt, mal in Grado, gibt es für Dich noch einen Ort, an dem Du Dir vorstellen könntest zu leben?

Ja, in St. Ives Cornwall. Dahin fahren wir oft und wandern auf den Hügeln und Klippen über dem Meer, oder beobachten die Ebbe und Flut im Hafen. Manchmal liegen die Boote lange Zeit auf Sand und wir können weit hinaus ins Meer spazieren.

9. Deine Bücher erscheinen auf Deutsch und Italienisch, schreibst Du in beiden Sprachen, oder werden sie übersetzt?
Mein Verlag in Rom hat professionelle Übersetzer, und ich habe das Glück eine dieser renommierten Übersetzerinnen zugeordnet bekommen zu haben. Präsentieren, in Italien, dh. auf dem Podium bei Lesungen Interviewfragen beantworten, oder im Radio oder FS mache ich immer selbst. Im Mai bin ich in Turin auf der Buchmesse Saline die libri mit ‚Grado nella nebbia‘ zur Erstpräsentation. 
Vielen Dank für Deine Geduld Dani!

Donnerstag, 21. November 2019

Interview mit Sandra Regnier



Interview mit Sandra Regnier
Liebe Sandra, dies ist Dein Abschlussband der „Anderwelt“ einem Spin-off Deiner erfolgreichen Pan-Triologie. Schließt Du es tatsächlich aus, Dich noch mal mit diesen Welten zu beschäftigen, oder ist nur ganz definitiv die Geschichte von Allison und Finn auserzählt?

Die Geschichte um Allison und Finn ist erzählt. Die Zeit der Anderwelt geht weiter, ganz bestimmt. Da gibt es noch so viele andere Ideen, die mit Avalon, Anderwelt, Drachen, Nymphen und Korrekturen der Zeit zu tun haben, dass ich noch lange nicht damit fertig bin. Aber vorerst müssen diese Geschichten und Figuren wieder reifen.

2. Wenn Du einen Tag in einer Deiner geschaffenen Welten verbringen dürftest, welche würdest Du Dir aussuchen und warum?
Ich würde wahnsinnig gern einen Tag auf Avalon verbringen. Zwischen den Apfelhainen spazieren, den Berg zum Steinkreis erklimmen, die Bibliothek aufsuchen und darin stöbern- nur zum Abendessen will ich wieder zu Hause sein. Ich mag warmes Wasser und gutes Essen.
  
3. Mit welcher Deiner fantastischen Gestalten würdest Du am liebsten mal den Tag verbringen und warum?
Wenn ich diese Gestalt jetzt aus der »Anderwelt«, »Pan«-Welt nenne, wisst ihr sofort, welche Geschichte mir am ehesten als nächstes vorschwebt. ?
Ich würde gern mal einen Tag mit Brandon aus der Zeitlos-Trilogie verbringen. Er müsste mir alles von seinem Zeitalter erzählen. Das wäre sehr spannend und lehrreich. Andererseits … wenn ich zu ihm reisen dürfte, wäre ich auch wahnsinnig gern mal für einen Tag bei Etienne. In Paris oder Versailles.

4. Welche Besonderheit aus diesen Welten hättest Du gerne für Dich in Deinem Leben?
In der Zeit springen zu können, wäre wundervoll. Man könnte so viel erfahren und lernen und ich stelle immer wieder fest, wie gern ich lerne und Neuigkeiten aufsauge wie ein Schwamm. Ich würde so gern einmal verschiedene Ären besuchen, die Menschen mir anschauen, erleben, wie sie zu diesen Zeiten sich verhalten, ihre Einstellungen erfahren, die Städte und Dörfer vor dem ersten und zweiten Weltkrieg sehen und auch riechen, das Essen probieren, ein paar Geheimnisse entlüften.
Erst vor ein paar Tagen wurde die Leiche eines napoleonischen Offiziers in Russland gefunden, der als verschollen galt. Seit dem Russlandfeldzug der Franzosen war dieser berühmte General spurlos verschwunden und jetzt erst fand man ihn und konnte ihn dank der DNA seiner Nachfahren identifizieren! Es gibt so viele Vermisste und egal ob im Krieg oder ohne Krieg, für die Angehörigen ist das immer schrecklich. Man könnte ihnen helfen, wenn man durch die Zeit springen könnte. Man könnte auch andere Dinge finden. Den Schatz der Templer zum Beispiel. Oder das Bernsteinzimmer. Oder die geheimen Briefe von Anna von Österreich an Kardinal Mazarin. Hach, die Phantasie geht da mit mir durch.

5. Hand aufs Herz, wer wäre eher Dein Typ: Lee oder Finn?
Ich hätte vermutlich viel Spaß mit Lee, weil er so humorvoll ist, andererseits ist Finn loyal und bodenständig. Ich mag bodenständig und loyal. Sehr sogar. Aber ich mag auch, wenn man mich zum Lachen bringt.

6. Du lebst in der Eifel, in der Nähe von Wäldern. Hat Dich die Natur bei der Beschreibung Deiner Welten inspiriert?
Ganz bestimmt sogar, denn Elfen sind ja Naturgeister. Ich mag diese zerklüfteten Schieferfelsen, die Bäche, die sich dadurch Richtung Mosel winden, Bäume mit überdimensionalen Wurzeln, die sich an den Felsen festhangeln und dann das Wissen, dass in diesen Bachtälern im dreißgjährigen Krieg oder zur Zeit Napoleons Räuberbanden sich in säumenden Höhlen und in abgelegenen Mühlen versteckten …
Ich würde auch gern mal einen historischen Krimi darüber schreiben. Mal sehen …

7. Hast Du schon konkrete neue Schreibpläne oder sammelst Du erst mal neue Kraft?
Ich bin schon wieder am Arbeiten. Die Anderwelt war ja im Juni abgeschlossen (die paar Korrekturlesungen danach zähle ich nicht mehr wirklich) und habe schon mit etwas neuem begonnen. Doch dann hatte ich im Urlaub eine andere Idee, die mich nicht loslässt und an der ich jetzt intensiv arbeite. Ich habe noch keinen Vertrag dazu und es wird noch etwas dauern, bis die Geschichte ganz ausgereift und fertig geschrieben ist, aber es macht mir wahnsinnig viel Spaß.

Vielen Dank für Deine Zeit
Danke für die netten Fragen!

Freitag, 25. Oktober 2019

Interview mit Dagmar Geisler, Illustratiorin und Autorin



Interview mit Dagmar Geisler, Illustratiorin und Autorin

Liebe Dagmar, das Bilderbuch „Mein Körper gehört mir!“, das sich dem Schutz von Kindern vor Missbrauch widmet, feiert dieses Jahr 25 jähriges Jubiläum. Herzlichen Glückwunsch! Inzwischen wurde der Band um die Themen des Rechts am eigenen Bild und Schutz der seelischen Unversehrtheit ergänzt. Bestanden diese Probleme vor 25 Jahren noch nicht, oder fehlte damals eher das Bewusstsein dafür?

Liebe Dani, ja, das stimmt. „Mein Körper gehört mir“ ist 25 Jahre alt geworden und dabei ist das Thema so aktuell wie eh und je.
Ich habe das Buch vollständig überarbeitet und eine für mich wichtige Ergänzung zugefügt. Und zwar geht es hier um die elektronischen Medien und um die Gefahren, die damit auf das Kind zukommen können. Die seelische Gesundheit war auch vor 25 Jahren schon wichtig. Aber damals war es weniger wahrscheinlich, dass ein Kind viel zu früh, mit Inhalten konfrontiert wird, die es so nachhaltig verstören können, wie das heute mit der ständigen Verfügbarkeit von Smartphones und  Tablets der Fall ist. 


Das Thema ist ernst, die Illustrationen sind freundlich. War das damals für pro familia und den Loewe Verlag selbstverständlich, oder musstest Du dafür Überzeugungsarbeit leisten?

Wir haben das damals ja gemeinsam erarbeitet und die Freundlichkeit, die du ansprichst war für mich ein wichtiger Aspekt, der von den anderen nicht in Frage gestellt wurde. Mir und auch der pro familia war und ist es wichtig, Kinder zu stärken und zu ermutigen, ohne ihnen Angst einzujagen.


Leider ist das Thema immer noch aktuell, hast Du bei Deiner Arbeit den Eindruck, dass die Eltern inzwischen ein Bewusstsein entwickelt haben, dass man dieses Thema nicht zu früh ansprechen kann?

Ich beobachte unterschiedliche Entwicklungen. Einserseits ist das Thema inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es ist nicht mehr so tabuisiert und es wird offen darüber gesprochen. Das fing vor 25 Jahren erst so langsam an.
Andererseits gibt es jetzt wieder vermehrt Eltern, die ihre Kinder am liebsten davon fernhalten wollen und deshalb das ganze Thema Sexualität ausklammern wollen, bis die Kinder älter sind. Da ist eine neue Unsicherheit entstanden. Das finde ich schade, denn ich finde es gut, wenn Kinder sehr früh und bevor sie irgendetwas Verstörendes über andere Kanäle zu sehen oder zu hören bekommen haben, ein Gefühl dafür entwickeln konnten, dass man darüber in liebe- und verständnisvoller Art und Weise sprechen kann.  


Ich finde es prima, dass in „Mein Körper gehört mir!“ auf keine Gruppe mit dem Finger gezeigt wird. Täter eines Missbrauchs, sind Kindern meistens zuvor schon bekannt, nicht jedoch die Gefahr, die von ihnen ausgeht. War der Gedanke für Euch in einem Bilderbuch zu grauenhaft, um darauf hinzuweisen?

Nein, das würde ich nicht sagen. In dem Buch geht es ja darum, Kinder zu stärken und dafür zu sensibilisieren, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen. Sie sollen wissen, dass sie das Recht haben zu unerwünschten Berührungen „Nein“ zu sagen und sich jederzeit Hilfe zu holen, wenn etwas geschieht, das ihnen Angst macht oder sie nicht einordnen können. Was wir nicht wollen, ist ein grundsätzliches Misstrauen zu schüren.


Inzwischen bist Du auch Autorin und mit Deiner Reihe „Emotionale Entwicklung ab 5 Jahren“ sehr erfolgreich. Suchst Du Dir die Themen für die Reihe inzwischen selbst aus?

Ja, darüber freue ich mich sehr. Diese Reihe ist inzwischen sehr etabliert und so kann ich dort auch Themen unterbringen, die mir am Herzen liegen. Gerade habe ich zum Beispiel ein Buch darüber gemacht, was passiert, wenn Eltern sich trennen. Es heißt: Was, wenn Eltern auseinandergehen.
Ich finde es gut, dass der Verlag mir hier Vertrauen schenkt, auch wenn so ein Buch vielleicht im ersten Moment keine riesigen Absatzzahlen verspricht.


Wie ist es dazu gekommen, daß Du inzwischen zu einigen Deiner Bücher auch die Texte verfasst?

Der Wunsch meine eigenen Geschichten zu schreiben entstand schon, als ich in der dritten Klasse war. Dass ich Illustration studiert habe, war eigentlich ein Umweg. Aber einer, den ich nicht bereue. Meine Geschichten kann ich jetzt in Text und Bild entwickeln. Das macht mir großen Spaß.



Gibt es noch ein Thema, das Dir ganz dringend unter den Nägeln brennt?

Das gibt es noch eine Menge. Die Möglichkeit, Erwachsenen und Kindern dabei zu helfen, miteinander ins Gespräch zu kommen und die Scheu vor „schwierigen“ Themen zu verlieren, treibt mich dabei immer weiter an.

Vielen lieben Dank für Deine Zeit!

Ich danke dir für deine einfühlsamen Fragen.