Montag, 30. April 2018

Das Baumhaus Trio und der Juwelendieb, Andrea Bleiker, Francke Verlag



Das Baumhaus Trio und der Juwelendieb, Andrea Bleiker, Francke Verlag

Endlich Sommerferien! Paula und Ruben fahren diesen Sommer nicht weg, da sie gemeinsam mit ihrem Vater, einem Schreiner, ein zweistöckiges Baumhaus in ihre alte Eiche an der Grundstücksgrenze bauen wollen. Während der Bauplanung zieht in das alte verlassene Nachbarshaus, in welchem früher ein Juwelendieb wohnte, eine neue Familie ein. Zuerst sind Paula und Ruben begeistert, doch der Nachbarsohn Marc ist zwar in ihrem Alter, aber gehörlos. Er trägt komische Implantate und spricht merkwürdig. Ruben ist ganz schön enttäuscht, während ihn Paula eigentlich ganz nett findet. Nicht in Ordnung ist es jedoch, daß ihr Vater Marc spontan anbietet an ihrem Baumhaus mitzubauen. Ruben ist nun noch mehr gegen ihn eingenommen und sperrt sich total. Während eines Ausflugs in die Stadt, entdeckt Paula ihren ehemaligen Nachbarn, der wohl aus der Haft entlassen wurde. Seine Begleitung wirkt aber auch nicht vertrauenswürdig. Was sie belauscht bringt sie zu der Überzeugung, daß ein neuer Coup geplant ist, der demnächst weiter besprochen werden soll. Da wäre Marcs Fähigkeit von den Lippen zu lesen schon sehr praktisch. Sollen sie ihn etwa einweihen?
Dieses Abenteuer verbindet Spannung und Inklusion. Ruben ist sich immer wieder seiner Vorbehalte gegenüber Marc, wegen dessen Gehörlosigkeit bewußt, ist aber nicht dazu in der Lage, diese zu überwinden, oder einfach nicht dazu bereit. Eigentlich hat er sich ja nichts sehnlicher gewünscht, als einen Freund der nebenan wohnt, aber doch bitte schön einen der normal ist! Doch was ist normal? Ist Marc wirklich so viel anders, als Ruben und Paula? Marc schildert ihnen, seinen Alltag vor seinen Umzug, um in eine inklusive Schule gehen zu können. Für Gehörlose gibt es meist ebenso wie für Sehbehinderte, nur wenige Spezialschulen mit weiten Wegen dorthin, die den Schülern wenig Möglichkeiten für gemeinsame außerschulische Aktivitäten bietet. Ich finde es sehr gut, daß dies so in die Geschichte eingebettet wurde. Mein Nachbar Jonathan hat die Geschichte auch gelesen und hat sich auch überhaupt nicht daran gestört, sondern fand wie meine Tochter die Gebärdensprache, auf die durch Zeichen im Text hingewiesen wird und welche im Anhang per Foto dargestellt ist, sehr spannend. Dennoch wird einem das Handicap von Marc während des Lesens immer weniger bewußt, weil man immer mehr mit der spannenden Schatzsuche durch eine alte Holzkiste, die Marc findet und durch das Geheimnis der Juwelendiebe gefesselt wird.
Marc war bislang sehr einsam und hat Halt in seinem Glauben an Gott gefunden. So ist es für ihn selbstverständlich, in Zeiten der Not oder Angst zu beten. Ein Umstand, der Paula fasziniert, weil es in ihrer Familie nicht selbstverständlich ist. Der Francke Verlag ist ein gezielt christlicher Verlag und richtet sich daher auch bewußt an diese Klientel, wer also unchristlich eingestellt ist, sollte dann eher nach einem anderen inklusiven Abenteuer suchen, für andere ist es aber auch ein schönes Geschenk zur Kommunion oder einfach nebenbei.
Sehr schön gefiel mir, der Anhang mit dem deutschen Fingeralphabet und einigen ausgewählten Gebärden. Es wird den Lesern vermittelt, daß es cool ist, sie einfach mal zu lernen, denn als Geheimsprache ist sie sehr praktisch und sollte man mal Gehörlose kennenlernen, sind sie über das Zeichen des Verständnisses sehr froh, da sie oft auf Ablehnung und Unverständnis treffen.

Ein wertvolles und spannendes Kinderabenteuer, wir werden uns nun das Fingeralphabet beibringen! Wertvolle 5 von 5 Sternen.

Sonntag, 29. April 2018

Teufelsfarbe - Blogtour des Dyras Verlag



Polly Schlottermotz 4: Walfisch ahoi! Lucy Astner, gelesen von Jodie Ahlborn, Silberfisch



Polly Schlottermotz 4: Walfisch ahoi! Lucy Astner, gelesen von Jodie Ahlborn, Silberfisch

Vampir-Mädchen Polly lebt gerade glücklich und zufrieden bei ihrer Tante Winnie auf deren Hausboot und die jahrelang in einem Bild gefangene Isabella von Zappenduster ist endlich mit ihrer Zwillingsschwester und ihren Eltern vereint. Doch was ist das? Isabellas Familie, die von dem Fluch befreit wurde, verblasst immer mehr und auch mit dem Hausboot scheint etwas nicht zu stimmen, es sinkt in dem Kanal immer weiter ab! Was steckt da wohl dahinter? Polly hat keine Ahnung und ist erstmals erleichtert zu spüren, daß ein Milcheckzahn wackelt. Hoffentlich bringt ihr vierter und letzter Vampir-Eckzahn die nötige magische Gabe, um diesen Schlamassel endlich auf zu lösen, denn auch die bösartigen Finsterfürsten, die der Nachbarsjunge auf Erbsengröße geschrumpft hat, tauchen wieder auf. Diesmal bringen sie auch noch ganz fiese Verstärkung mit und Polly hat Angst, daß wenn sie nicht rechtzeitig die zündende Idee hat, alle Vampire wieder Blut, statt Blutorangensaft trinken müssen. Zum Glück taucht da Fanny, der freundliche Wal auf, der Polly gerne zur Seite steht, der aber natürlich von dem sinkenden Wasserstand im Kanal ebenfalls bedroht wird. Polly wäre aber nicht Polly, hätte sie nicht wieder eine Idee!

Eigentlich ist die Serie auf 4 Folgen ausgelegt, nämlich ein Band zu jedem neuen Vampir-Eckzahn, doch das Ende der Geschichte, lässt Raum für weitere Fortsetzungen, da sind meine Töchter und ich uns sicher, auch wenn sich nun einiges verändert hat. Doch wie man an den drei Kurzbänden von Polly Schlottermotz sehen kann, scheinen Lucy Astner die lustig-skurrilen Ideen rund um ihr Blutorangensaft trinkendes Vampirmädchen nicht auszugehen. Immer wieder treten neue, einzigartige Charaktere in ihr Leben, während natürlich auch die liebgewonnen bisherigen Personen wieder auftauchen. Dennoch heißt es diesmal von einigen Abschied zu nehmen. Witzig finden wir es, wie Fürst von Zappenduster sich von Pollys Schulreferat über Quallen bedroht fühlt und ihre Arbeit vieler Tage und Stunden, zur Abwendung noch größerer Gefahren, zu zerstören versucht. Die wichtelkleinen Finsterfürsten sind gleichzeitig unfreiwillig komisch, als auch gruselig, gefährlich. Pollys Versuche dem Ausfallen ihres Milcheckzahns nachzuhelfen, haben schon Slapstickcharakter. Es ist einfach sehr kurzweilig und fantasievoll. Meine beiden Töchter 8 und 10 lieben die Abenteuer und ich höre sie gerne mit ihnen. Diesmal muß Polly eine wichtige und sehr weise Entscheidung treffen. 

Lucy Astners Stil ist wieder flüssig leicht und abwechslungsreich. Spannungsmomente wechseln sich gekonnt mit witzigen Momenten und solchen voller Freundschaft und Wärme ab. Wirklich gut geeignet und verständlich für Kinder ab 8 Jahren.

Jodie Ahlborn liest wieder sehr stimmgewaltig und wirklich lebendig, diese schräg-witzige Geschichte. Durch die Wärme ihrer Stimme müssen auch sensible Kinder trotz der bisweilen etwas schaurigen Gestalten, nie Angst empfinden. Es macht einfach Spaß ihr zu zu hören.
Die einzelnen Tonträger sind hier mit süßen kleinen Illustrationen von Lisa Hänsch individuell gestaltet, so daß man eine Vorstellung bekommt, welche winzige kleine Wesen Polly diesmal gegnen.

Wir lieben diese Reihe und hoffen, daß das Ende mit einem Ausblick auf neue Abenteuer, das Versprechen auf weitere Geschichten von Polly, dem Vampirmädchen, das keinen Blutorangensaft mag, noch lange nicht zu Ende ist.

Vielen lieben Dank für dieses tolle Rezensionsverlag an die Silberfisch Produktion aus dem Hause Hörbuch Hamburg.

Samstag, 28. April 2018

Interview zu Ivonne Hübner


(copyright) Tamara Stöbener
Interview zu Ivonne Hübner

Liebe Ivonne, vielen lieben Dank für das Interview im Rahmen der Blogtour.

Von Dir sind bei Dryas mindestens zwei historische Romane erschienen, „Teufelsfarbe“ und „Die Tuchhändlerin“, die beide im weitesten Sinne im Milieu der Stoffe spielt.

Fasziniert Dich die traditionelle Herstellung von farbigen Stoffen?

Ich glaube, das ist nur nebensächlich. Mich interessierte bei jeder Geschichte die Location, die Geschichte der Orte und das damit verbundene Handwerk. Nicht zu vergessen der jeweilige Menschenschlag. Räumlich gesehen liegen zwischen Horka („Teufelsfarbe“) und Großschönau („Die Tuchhändlerin“) etwas mehr als eine Autostunde und ein landschaftliches Gefälle von knapp 1000 Höhenmetern, sowie die Unterschiede in der traditionellen Architektur (Umschrotholzhaus vs. Umgebindehaus). Das ist gerade das Schöne an der Oberlausitz: diese Vielfalt. Das Textilgewerbe aber gehört hier hin genau wie das Leinöl und der Quark. Wenn du einen hist. Roman aus dieser Gegend schreiben willst, kommst du quasi an der Textilindustrie nicht vorbei.

In „Teufelsfarbe“ scheitert Christoph an der Angst der Dorfbevölkerung vor Fortschritt und Neuerungen, in „Die Tuchhändlerin“ werden die Weber vom Fortschritt überholt. Was fasziniert Dich an der Aufklärung und Fortschritt in vergangen Zeiten besonders?

Das Tauziehen zwischen Tradition und Fortschritt, Interessens- und Generationenkonflikte, ist, was mich interessiert; wie verhalten sich Menschen, die mit Neuem konfrontiert werden. Das ist in meiner Familie ein großes Thema: Mein Vater wird viel bei Gebäudesanierungen zurate gezogen, er erneuert die Kanzeln auf Schlossdächern oder macht traditionelle Umschrotholzhäuser feuersicher o.ä. Sein Bruder hingegeben arbeitete zeitlebens in der Braunkohlegrube und gehörte zur Maschinerie, die die alten Lausitzer Dörfer einfach weggebaggert hat. Erhalt von Tradiertem und dessen unwiederbringliche Zerstörung waren also Diskussionsstoff bei manch einem Familientreffen. Und ich denke, so erging das jeder Generation. Ich komme allmählich in das Alter, wo man kritisch auf die Jugend schaut, wo man anfängt, nicht mehr alles zu verstehen, womit die Jugend sich auseinandersetzt. Da muss man aufpassen, dass man nicht so häufig Sätze mit „Als ich so alt war wie du...“, oder „Damals gab es so was nicht ...“ beginnt. Und hier sollte man akzeptieren und tolerieren, dass jede Generation ihren Fortschritt hat, und hoffen, dass auf Gutes und Bewährtes zurückgegriffen wird. Letzteres ist dann Aufgabe der Älteren.

In „Teufelsfarbe“ können die meisten Dorfbewohner nicht lesen und schreiben. Bei Vertragsunterzeichnungen mussten sie auf das vertrauen, was man ihnen über die Schriftstücke erzählte, selbst die Bibel konnten sie nicht lesen. Was stellst Du Dir als das größte Problem dieses Analphabetismus damals vor?

Aus heutiger Sicht: dass man den Menschen ein U für ein A vormachen konnte - so kam es ja dann auch zum „Supergau“ und der Reformation. Aus damaliger Sicht: es gab gewiss viele Leute, denen das egal war; Angst vor Bildung. Und diejenigen, denen ihr Manko bewusst war, reformierten schließlich.

Religion und Aberglaube sind ein wichtiges Thema in „Teufelsfarbe“. Was hat Dich daran besonders fasziniert?

Die Oberlausitz, unser Landstrich - wie wohl jeder - hat so seine dialektalen und volkstümlichen Besonderheiten. Das gehört dann einfach dazu, wenn man sich historisch interessiert. Noch heute pflegen wir hier von klein auf bestimmte Bräuche, wie z. B. die Vogelhochzeit oder das Zampern.
Wenn Du Dir eine Zeit aussuchen dürftest, in welche Zeit würdest Du gerne mal reisen?

Ich glaube in jede, mit der ich mich intensiver befasse, um zu gucken, wie es so war.

Margarete hegt und pflegt ihre Kräuter mit viel Liebe. Kennst Du Dich selbst auch mit Heilkräutern aus?

Ja das schon. Ich versuche meine Kinder stets zuerst aus der „Apotheke Gottes“, wie es Maria Treben genannt hat, zu versorgen, wenn gar nichts mehr geht, dann Schulmedizin, was jedoch meist nicht nötig ist.

Der Garten war der Stolz einer Bäuerin im 16. Jahrhundert, wie sieht es bei Dir aus, worauf bist Du besonders stolz?

Mein Garten ist schon sehr wichtig. Meine Familie und deren Wohl kommt aber an erste Stelle. Damit die Kinder sich frei und natürlich entwickeln können, mache ich den Hof am Schöps zu einem Paradies für sie. Stolz ist ja immer situativ und klingt hochmütig. Dennoch sind wir uns darüber einig, uns treu zu bleiben, unseren nächsten Menschen, der Natur und deren Geschenken nahe und dankbar zu sein und genau das unseren Kindern zu vermitteln. Ich bin z.B. stolz auf mein ältestes Kind, das mit 13 partout kein Smartphone haben möchte und nicht mit der Welle der ewig Gleichen mit schwimmt, sondern individuell bleibt.

Vielen Dank!

Die Tagesfrage lautet heute: Wie heißt die Gegend, in der „Teufelsfarbe“ spielt?
Die Möglichkeit am Gewinnspiel teilzunehmen, haben die Leser bis zum 30.April 2018 23.59 Uhr. Verlost werden 2 Exemplare von "Teufelsfarbe".

Teilnahmebedingungen

Für dieses Gewinnspiel gelten folgende Teilnahmebedingungen:
1. Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Erlaubnis der Eltern.
2. Es wird keine Haftung für den Postweg übernommen.
3. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
4. Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.
5. Der Versand der Gewinne erfolgt nur nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.
6. Verwendet der Teilnehmer Bildmaterial, so bestätigt er mit der Teilnahme, dass er sämtlich Bildrechte innehat.
6. Der Gewinner ist im Falle eines Gewinns mit namentlicher Nennung auf dem Verlagsblog “Bakerstreet Bibliothek” und Facebookseite  des Dryas Verlags einverstanden.
7. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel gelten die Teilnahmebedingungen als im vollem Umfang akzeptiert.


Viel Spaß und viel Glück!

Freitag, 27. April 2018

Teufelsfarbe – Ivonne Hübner, Dryas Verlag



Teufelsfarbe – Ivonne Hübner, Dryas Verlag

Sommer 1498: Der Bauer Alois Rieger und der Schmied Bertram Wagner entwickeln unter dem Schutz des örtlichen Junkers Christoph von Gerßdorff eine eisenbeschlagene Egge, die den Landbau erleichtern soll. Doch nicht alle freuen sich über diesen Fortschritt, viele halten die Egge, die ihnen die Arbeit erleichtert für ein Teufelswerk. Die Dorfbevölkerung beäugt sie mißtrauisch, der Pfarrer wettert lauthals und reißt die Gemeinde mit sich. Die Familien Rieger und Wagner werden nun trotz des Erfolges sozial ausgegrenzt. Als die Familie Wagner nun von einem Schicksalsschlag nach dem anderen heimgesucht wird, bis nur noch die jüngste Tochter Margarete überlebt, fühlen sich Pastor und Dorfgemeinschaft bestätigt.
Im Frühsommer 1508, an ihrem 18. Geburtstag wird Margarete Wagner mit dem stoffeligen, aber gutaussehenden Bauern Christoph Rieger vermählt. Er hat sie aus dem Armenhaus geholt, wo sie nach dem Tod ihrer Mutter lebte, um an ihre Mitgift, das Grundstück rund um die abgebrannte Schmiede zu gelangen. Denn wie sein Vater, hat auch Christoph große Pläne und für die benötigt er Geld! Es ist es leid von der Hand in den Mund zu leben und von den Launen der Natur abhängig zu sein. Statt des traditionellen Roggens, will er den Färberstoff Waid anbauen. Das gab es in dieser Gegend noch nie! Die Bauern sind empört, das gab‘s noch nie und kann daher nichts Gutes bedeuten. Sie versuchen mit allen Mitteln Christoph von seinem Plan abzubringen, während Margarete versucht sich mit dem von ihr seit ihrer Kindheit gefürchteten Christoph zu arrangieren. Was sie nicht ahnt: der Junker hat Bedingungen an die Erprobung des Waidanbaus gestellt und diese scheint sie nicht erfüllen zu können.
Dieses Buch beginnt mit einem Prolog. Auch wenn ich das Gefühl habe, daß Prologe gerade schwer in Mode sind, so ist dieser Prolog kein Kunsttrick, um Spannung zu erzeugen oder den Leser zu verwirren, nein, er ist wirklich nötig und trägt sehr zum Verständnis der Beziehung zwischen den Protagonisten Christoph und Margarete und auch den Anfeindungen aus dem Dorf bei, da dieses Misstrauen bereits aus der Generation ihrer Väter stammt und auf die Kinder übertragen wird. Sie sehen in Christophs Plänen quasi die Bestätigung, das das Böse (eigentlich nur der Fortschritt) der von ihren Vätern begonnen wurde, nun von Christophs Visionen noch getoppt wird. Fortschritt, Aufklärung, Forschergeist, nicht in Horka! Dort soll alles so bleiben, wie es immer war und es dem Pfarrer gefällt!
Die Macht der Geistlichkeit über die Gemeinde wird sehr eindrucksvoll dargestellt. Man beachte, daß Luther bereits seine Thesen angeschlagen hat und Gutenberg den Buchdruck erfunden. Dennoch ist die Landbevölkerung strikt gegen jeglichen Fortschritt, hängt aber jedem, aus heutiger Sicht, irrsinnigen Aberglauben nach. Während sämtliche Heilige, Bauernregeln und böse Omen bekannt scheinen, ist der Geist der Aufklärung noch nicht in Horka eingezogen. Margarete, die als einzige dem scheinbaren Familienfluch nicht zum Opfer fiel wird misstrauisch beäugt.
Wer glaubte, eine Zeitreise wäre ein tolles Abenteuer, in diese Zeit sollte er besser nicht reisen! Das Elend, die Armut und die Engstirnigkeit ist für heutige Verhältnisse eigentlich unvorstellbar (klar, für Kenner der damaligen Zeit oder regelmäßige Leser historischer Romane schon) und den Menschen heute eigentlich gar nicht aktiv bewußt. So erwartet Margarete ein liebloses Schicksal der sozialen Ächtung ohne große Hoffnung und doch schleichen sich Gefühle ein, die sie nie erwartet hat, wenn auch nicht ganz unbelastet.
Auch wenn der Klappentext diesen Roman als Christophs Geschichte darstellt, ist es doch eigentlich die von Margarete oder vielmehr ihrer ineinander verwobenen Schicksale. Sehr eindringlich wird die Situation der Erbbauern geschildert, dieses Leben, voller Leid und Entbehrung und allenfalls Hoffnungen auf ein Fünkchen Glück. Hier wird nichts geschönt, von Kitsch keine Spur, das hat mich ergriffen und ich habe mit Margarete gelitten. Doch war mir durch die Art der Schilderung der Autorin Ivonne Hübner klar, daß diese Geschichte eventuell kein gutes Ende nehmen mag. Zu unvorhersehbar waren die Entwicklungen, wo sollte das Happy End herkommen, wollte die Autorin nicht unglaubwürdig werden? Ich fragte mich stets: Was hält das Schicksal als nächstes für Margarete bereit?
Allerdings hätten einige Beschreibungen durchaus etwas knapper gehalten werden können.
Mobbing gab es schon vor den heutigen sozialen Medien und die soziale Ächtung dieses jungen Paares führt dies eindringlich vor Augen. Doch auch die Motivation wird sehr schön offengelegt, durch das Anprangern des Nachbarn lenkt man von sich und seinen Verfehlungen geschickt ab. Glauben die Täter zumindest. Natürlich wird hier nicht offen von Mobbing gesprochen, sprachlich ist der Erzählstil an die damalige Ausdrucksweise angepasst, allerdings moderat, so daß es stets gut verständlich ist, man aber schon allein durch die Wortwahl, nie die Zeit vergißt, in der die Geschichte spielt. Ivonne Hübner hat für dieses Buch ausführlich und gründlich recherchiert. Auch wenn es in der Gegend rund um Horka keinen Waidanbau gab, so gab es doch die Fortschrittsfurcht, die so eindringlich beschrieben wird. Ivonne Hübner studierte Germanistik, Kunstpädagogik und Erziehungswissenschaften in Leipzig. Seit 2008 lebt sie mit ihrer Familie in Potsdam, wo sie als Studienrätin arbeitet.
Ein erschütterndes Schicksal, das mich nicht so schnell losließ und mich dann doch dafür danken ließ, in der heutigen Zeit zu leben. So sehr der Fortschrittsglaube heute bisweilen übertrieben werden mag, so sehr wurde damals jeder Gedanke an Fortschritt zu Unrecht verteufelt.

Ein wirklich gutes Buch, daß ich gerne weiterempfehle.

Daher gibt es nun die Möglichkeit im Rahmen der Blogtour dieses Buch zu gewinnen!

Donnerstag, 26. April 2018

Tildas Tierbande (2) – Wühler, das wuschelige Wunschkaninchen, Anna Lott, dtv junior



Tildas Tierbande (2) – Wühler, das wuschelige Wunschkaninchen, Anna Lott, dtv junior
Tilda ist um Sorge, daß ihr Wollschwein Muffin ihr wieder ausbüxt, deshalb träumt sie von einem neuen Geschirr, das nicht nur einfach um den Hals, sondern auch um die Beine geht. Als sie mitbekommen, daß die Jungs von der Gruseltierbande mit dem Schneckenschleim reich werden wollen, bricht bei den Mädels die Sehnsucht nach eigenen Einkünften aus. Jede von ihnen hat etwas, was sie sich sehnlichst für ihr wolliges Pflegetier wünscht. Doch so eine richtig gute Idee, um Geld zu verdienen kommt ihnen nicht, dafür leben sie im Trüffelweg einfach zu abgelegen. Wühler, Tatis Angorakaninchen flüstert dem zarten Mädchen zu, daß es Wünsche erfüllen kann. Es gibt Tati sogar eine genaue Anleitung wie sie es morgen um 11.11 Uhr anstellen können, ohne das Bauer Hartmut etwas davon mitbekommen könnte. Aber natürlich geht mal wieder alles schief und natürlich bekommen die Jungs Wind von der Sache und natürlich entgeht auch Bauer Hartmut, dem die Tiere ja eigentlich gehören, nicht, daß da irgendetwas nicht stimmt! Bei dem Trubel, kommen die Mädels und Jungs ganz schön ins Schwitzen. Wie gut, daß gerade die Sommerferien begonnen haben!
Meine jüngste Tochter (8 Jahre) mochte Teil eins sehr gerne und auch die Große tigert immer wieder um die Reihe herum. Das bedeutet ganz klar, daß das Cover bei der Zielgruppe wirklich gut ankommt. Na gut, bei der Mutter auch, die hat ja auch ein Veto-Recht, schließlich ist sie diejenige die die Rezensionen schreibt. Anders als meine Jüngste, bin ich ja nicht der große Astrid-Lindgren-Fan, mit Bullerbü-Vergleichen kann man mich nicht ködern, während meine Jüngste eigentlich gerne ruhigere Bücher mag, in denen nicht immer so viele aufregende Dinge passieren. Dieses Buch vermag zum Glück unser beider Geschmack zu treffen. Es ist durchaus realistisch, es passiert nichts unmögliches, sondern es sind wirklich Abenteuer, die in einer Nachbarschaft passieren könnten, aber es sind auch keine Alltagsgeschichten (Alltag habe ich selbst, darüber brauche ich nicht zu lesen ;)). Sehr gut gefällt uns, daß wenn es hart auf hart kommt, alle zusammen halten. Auch wenn ja eigentlich offiziell zwischen den Jungen und Mädchen eine Rivalität besteht, ist diese in Zeiten der Not vergessen. Durch die Beteiligung der Jungs von der Gruseltierband, können sich auch sensible Jungen von dieser Reihe angesprochen fühlen, obwohl sie wohl vorrangig für Mädchen gedacht ist. Das Fehlen von Glitzer und Pink ist in diesem Fall aber schon aussagekräftig.
Süß finde ich auch die Schilderung der kindlichen Denkweise, wie sie zu Geld kommen könnten oder wie sie ihre Wünsche erfüllen möchten. Das ist so treffend und so schön beschrieben, das Kinder sich wunderbar einfühlen können. Allerdings ist dies nur ein Beispiel von vielen, denn auch als Muffin mal wieder ins Salatbeet ausbüxt und sich dort großzügig bedient bekomme die jungen Leser echtes Muffensausen, daß Bauer Hartmut den Mädels ihre Tierpflegeraufgabe nicht mehr zutrauen könnte. So bekommen Kinder sehr schön die Bedeutung von Verantwortung für Tiere und deren Schwierigkeit vor Augen geführt, aber einfach mit Herzklopfen, statt mit dem erhobenen Zeigefinger, oder einem „das könnt ihr eh nicht, dafür seid ihr zu klein“. Bauer Hartmut ist ja trotz seines Namens sehr cool und so schafft er es auch mal wieder, das alles ein gutes Ende nimmt, auch wenn es zwischendrin gar nicht danach aussieht.
Die Schrift hat eine angenehme Größe für die Altersgruppe ab 8 Jahre. Die Ausdrucksweise ist altersgerecht gut verständlich, aber dennoch schön abwechslungsreich und ansprechend.
Besonders die Illustrationen von den wuscheligen Tieren sind sehr süß. Wir sind sehr froh, daß Gregors Ekelspinne nicht abgebildet wurde.
Eine wirklich schöne, abwechslungsreiche Geschichte, die auch sensible Kinder sehr anspricht.
Franziskas Urteil: Ich gebe dem Buch eine 1 - . Ich mag es sehr gerne und ich will mehr davon lesen, aber es ist nicht mein Lieblingsbuch. Die Geschichte ist sehr lustig und auch aufregend, besonders Tati mag ich sehr gerne, wie sie ganz fest daran glaubt, mit ihrem Kaninchen Wühler sprechen zu können.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei dtv junior für dieses langersehnte Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 25. April 2018

Im Schatten der Zypressen, Andrea Süssenbacher, Emons



Im Schatten der Zypressen, Andrea Süssenbacher, Emons
Commissario Medeot langweilt sich im schönen Friaul in seinem Kommissariat. Sein Schreibtisch ist leer gefegt, das Verbrechen scheint zu schlafen. Doch da meldet ihm seine rechte Hand zwei neue Straftaten, aus Langeweile sucht er sich den Überfall auf einen Supermarkt aus, weil der Weg dorthin länger ist und ihn länger beschäftigt, es scheint ja eh reine Routine zu sein, die auch gar nicht in sein Ressort fällt. Doch vor Ort muss er feststellen, daß das was nicht stimmt, das ist kein normaler Supermarktüberfall, da steckt mehr dahinter. Wer soll denn eigentlich die Frau sein, die angeblich entführt wurde? Irgendwie kommt sie ihm auf den schlechten Aufnahmen der Überwachungskamera bekannt vor. Es ist die deutsche Krimiautorin Alexandra Hüttenstätter, die er letztes Jahr noch quer durch Italien gejagt hatte, mit diesem Kunstfälscher Angelo. Tatsächlich steckt auch der schöne und unwiderstehliche Angelo irgendwie mit in dieser Geschichte drin. Angelo scheint das zu wissen und bietet dem Commissario seine Mitarbeit an. Auch wenn er der letzte ist, dem Medeot vertraut, so fühlt er sich Alexandra zu diesem Pakt mit dem Teufel verpflichtet, er kann sie unmöglich in der Hand der Verbrecher lassen!
Ich war ja sehr gespannt, wie es nach dem ersten Fall mit diesen drei doch recht eigenwilligen Persönlichkeiten aus „Tod und Amore“ weiterging. Nach der Enttäuschung mit Angelo ist Alexandra misstrauischer geworden und deutlich tougher. Das Wohlstandsbäuchlein des Commissarios ist weiter gewachsen, denn seine Gattin lässt nicht nach und auch Angelo scheint ganz der Alte und doch auch nicht. Sehr schön ist die Zwiespältigkeit der Gefühle die Angelo in seinen Mitmenschen hervorruft beschrieben. Seine Schönheit und sein Charme betören und dennoch weiß man, dass man ihm nicht trauen kann. Dennoch haben diese persönlichen Verwicklungen auch offensichtlich die in der Leserunde mitlesenden Männer nicht abgeschreckt, es ist also kein reiner Frauenkrimi.
Auch die Einblicke in die Kunstwelt, mit ihren Ausstellungen, dem guten Ruf und auch dem Schwarzmarkt und Fälschungen sind sehr interessant. Sehr lange vermag Andrea Süssenbacher einen zu verwirren, man tappt im Dunkeln und fragt sich, wer denn hinter dieser Entführung dahinter stecken mag und wieso. Nebenbei lernt man die dunklen Geheimnisse des Friaul kennen, dieser ebenso verführerischen Gegend wie Angelo, die ebenso wie dieser eine bewegte Vergangenheit hat. Das hat mir wirklich gut gefallen, die Atmosphäre passte sehr gut. Alexandra ist diesmal auch zwischen ihren Gefühlen hin und hergerissen, doch ist sie misstrauischer geworden, allerdings nur Angelo gegenüber und nicht Männern gegenüber allgemein.
Der Stil hat mir gefallen, es gab Raum für Entwicklung und Hinweise zum Mitraten. Dabei hat mich die Auflösung angenehm überrascht. Doch leider fehlte mir am Ende dann doch etwas die Gelassenheit der Geschichte, die sie zuvor bot. Es ging einfach zu schnell und überstürzt, einige Ungereimtheiten drängen sich mir noch auf und ich hoffe, daß es in einem dritten Band zu einer weiteren Klärung kommt. Ohne Frage ein sehr emotionaler und guter Krimi, den ich gerne gelesen habe, aber für den ich mir ein ausführlicheres Ende gewünscht hätte.
Gerne empfehle ich ihn als guten Krimi mit 4 von 5 Sternen weiter.

Dienstag, 24. April 2018

Die Finstersteins Teil 3 – Den letzten beißt das Krokodil, Kai Lüftner ungekürzte Autorenlesung DAV, Buch von Coppenrath illustriert von Fréderic Bertrand


Die Finstersteins Teil 3 – Den letzten beißt das Krokodil, Kai Lüftner ungekürzte
Autorenlesung DAV, Buch von Coppenrath illustriert von Fréderic Bertrand

Nachdem Fred die seit 400 Jahren verstorbene Familie von Finsterstein in ihrer Friedhofsgruft erweckt hat, sind sie dort nicht mehr sicher. Der Geheimbund „Die Erben“ rund um den 400 Jahre alten Prof. Dr. Rassmus de Habernuk machen Jagd auf den uralten Adelsclan, der ihnen schon immer ein Dorn im Auge war. Habernuk will ihnen das Geheimnis des ewigen Lebens entlocken, da er sein Ende nahen spürt, während
Doch Fred muss es erst einmal schaffen die Finsterstein Sprösslinge halbwegs unverdächtig durch den Schulalltag zu schleusen. Dabei stellt er fest, daß ja die Mobbereien von Aaron Bärbach und seinen „Orks“ ja nichts, im Vergleich zu seinen jetzigen Problemen waren. Die Zwillinge Julius und Anton von Finsterstein, kommen erstaunlich gut im Jetzt und hier zurecht, aber Sina, die Sensible, hat noch so ihre Schwierigkeiten mit den Veränderungen der letzten 400 Jahre. So hat Professor Habernuk auch leichtes Spiel mit Sina, als er bei einem Schulausflug im Wald auf sie trifft.  Diesmal steht ihm neben seinem alten Nerdfreund Franz, noch der neue Freund seiner Mutter, der Förster Ante und das Franzi, das Mädchen von der Montessori-Schule zur Seite.

Auch das Finale (sicher ???) der Reihe ist wieder richtig schön schräg und lustig, aber auch ganz schön spannend. Denn der verrückte Professor will hinter das Geheimnis der Unsterblichkeit kommen und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Skrupellos wie er ist, bestimmt er schon eine würdige Nachfolgerin für sich, sollte er seinen Verfall nicht rechtzeitig stoppen können. Doch welche Interessen vertritt diese bislang Unbekannte? Sehr verzwickt und kniffelig spitzt sich das Finale zu, aber eben nicht ohne diesen herrlich schrägen Humor. Als Pädagoge vergisst es Kai Lüftner auch nicht schwierige Begriffe im Text zu erläutern. Klar, woher sollen sich auch die von Finstersteins mit modernen Fremdwörtern auskennen! Das ist sehr schön gelöst und macht das Buch auch für junge Leser ab 9 Jahren (4. Klasse) gut verständlich. Die Chatverläufe kann man bei der ungekürzten Lesung ebenfalls mitverfolgen, es war für uns aber wirklich sehr hilfreich, mindestens einen Band gelesen zu haben, um sich die Chats und Franz verrückte Spitznamen für Fred besser beim Hören vor Augen führen zu können. Allerdings sind Fred und Franz ja nun richtige Freunde und daher mehr gemeinsam unterwegs, bzw. ziemlich viel unterwegs auf der verzweifelten Suche nach Sina, so daß diesmal weniger gechattet und mehr geredet wird. Für das Hörverständnis ist das echt angenehm. Beim Buch sind die Chatverläufe eine tolle Unterbrechung längerer Textpassagen, wobei natürlich auch die Illustrationen des fast schon legendären Illustrators für gruselige Kinder- und Jugendliteratur Fréderic Bertrand (Scary Harry, House of Ghosts, wieder richtig klasse sind. Deswegen sind das Pappklappcover und die Tonträger auch mit mehreren Illustrationen verziert, damit auch die Hörer einen guten Eindruck von dem Leistenkrokodil Peppi, Fred und Sina bekommen.

Hier liest der Autor selbst und das macht er richtig klasse, aber das ist ja bei den vielen Jobs, die er schon alles ausgeübt hat, ja kein Wunder. Warum sollte er das nicht auch noch können? Als Pädagoge und Rausschmeißer hat er eine sehr angenehme Stimme, so daß auch in den brenzligsten Situationen, die Spannung für Kinder auf ein erträgliches Maß gemildert wird. Er spricht seine Figuren geheimnisvoll und lebendig, so daß man super folgen kann. Meine Große kann sich nicht entscheiden, ob sie nun das Hörbuch, oder doch das Buch besser findet, denn sie liest das Buch beim Hören mit, das ist ihre Lieblingsform des Lesens und bei dieser Reihe ergänzen sich Wort und Bild wirklich optimal. Na gut, der coole Gelbschnitt, im Stile alter Bücher (400 Jahre?) ist bei dem Hörbuch natürlich nicht möglich.

Im Nachwort versucht Kai Lüftner alle noch offenen Fragen zu beantworten, doch was ihm am besten gelingt, ist die Hoffnung auf eine eventuelle Fortsetzung durch die Schilderung eines mysteriösen Phänomens auf dem Friedhof.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß wir nächstes Jahr in Berlin mal zum Müggelturm und dem Friedhof in Berlin-Köpenik pilgern werden. Ja, dieser Stadtteil wurde nun dank Kai Lüftner um weitere legendäre Größen neben dem Hauptmann, bereichert.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim DAV und beim Coppenrath Verlag für diese hervorragende Lesemotivation!


Montag, 23. April 2018

Alles Easy – Patchwork für Anfänger, Anja Fröhlich, Ars Edition



Alles Easy – Patchwork für Anfänger, Anja Fröhlich, Ars Edition

Die zwölfjährige Isabell wird von allen nur Easy genannt. Als ihre Mutter sich von ihrem Vater getrennt hat, ist sie mit ihr von Köln nach Berlin gezogen, um neu anzufangen. Daher sieht Easy ihren Vater immer nur in den 6 Wochen Sommerferien. Diese Zeit mit ihm alleine genießt sie ganz bewußt, sie holen zusammen alles nach, was sie in einem Jahr verpasst haben. Dieses Jahr fliegt ihre Mutter mit ihrem neuen in die Karibik und hätte sie sogar mitgenommen, doch Easy würde für nichts auf der Welt auf ihre Easy-Papa-Zeit verzichten. Erstmals muss sie alleine mit dem Zug nach Köln fahren und ihre Mutter sucht ihr noch auf dem Bahnsteig eine merkwürdige alte Frau als Reisebegleitung aus. Zum Glück schläft die Matrone fast die ganze Fahrt über und Easy kann sich mit Jamie, einem Gleichaltrigen auf dem Weg zu seiner Mutter und deren Neuem, unterhalten. Jamie hat keinen Bock auf „eine neue Familie“ er will seine alte wieder. Easy ist froh, daß ihr so etwas nicht blüht, bis sie ihren Vater mit Jamies Mutter und dessen kleinen Bruder auf dem Bahnsteig sieht. Spontan verschwören sich die zwei Bahnreisenden, mit ungeahnten Folgen!

Ich habe dieses Buch mit meiner bald elfjährigen Tochter begonnen, kurz nachdem wir vom Berlinurlaub ins Rheinland zurückkehrten. Sie war so entsetzt von Easys Mutter, die ihr einfach eine so schreckliche Zugbegleiterin mit so merkwürdigen Auswahlkriterien zur Seite stellte, daß sie sofort ausstieg. Sie hat sich anscheinend sofort mit Easy gegen alle peinlichen Mütter der Welt verbündet. Die Zugfahrt fand ich dann noch ziemlich kurzweilig, mit den Erzählungen von Jamie und Easy über ihre Erlebnisse als Scheidungskindern. Dabei ist Jamie für einen Jungen erstaunlich offenherzig, auch zu Easys Erstaunen.

Gut, daß Jamie und Easy plötzlich Teil einer großen heilen Patchworkfamilie sein sollen, kann man ja schon dem Klappentext entnehmen. Nicht aber die psychologischen Kriegslisten, zu denen sie greifen, die sind schon ziemlich abgefahren, für dieses Alter. Auch mit der Knallererbsenprinzessin und Jamies geheimnisvollen Anrufer „Schwachkopf“ auf dessen geheimen Zweithandy bringen ungeahnte Wendungen und Situationskomik in den weiteren Verlauf hinein. Bei recht zwiespältigem Einstieg war ich dann aber doch ziemlich schnell gefesselt, weil ich es echt erstaunlich fand, was den zwei Verschwörern so eingefallen ist. Dabei zeigten sie auch, wie viel Macht eigentlich auch Kinder über Eltern haben und nicht nur umgekehrt. Doch sind Jamie und Easy nicht einfach fies. Sie machen sich unglaublich viele Gedanken und reifen selber durch ihre Aktionen sehr viel schneller, als sie es selbst mitbekommen. Dabei sind sie sowohl Gegner, als auch Team, denn jeder von ihnen beiden, ist seinem Gewissen verpflichtet. Erzählt wird die Geschichte aus Easys Sicht in Ich-Form, man kann mit ihr empfinden, wenn sie die Knutscherei zwischen ihrem Vater und Jamies Mutter eklig findet, genauso wie den Dessous-Einkauf zum Geburtstag (vielleicht sollten auch gerade mal Eltern vor dem Kennenlernen, der Kinder des neuen Partners dieses Buch mal lesen). Außerdem richtig klasse finde ich, daß Easy sich selbst und ihre und Jamies Aktionen und Intentionen hinterfragt. Auch wenn alles aus ihrer Sicht erzählt wird, so zweifelt sie doch rechtfertigt sich nicht nur. Das lässt sie wirklich innerlich wachsen und gibt der Geschichte die nötige Tiefe zur Situationskomik.

Autorin Anja Fröhlich ist selbst als Einzelkind von Lehrereltern aufgewachsen und lebt nun in Köln. Irgendwie habe ich mir auch Easys Vater als Lehrer vorgestellt, denn wer sonst hat 6 Wochen am Stück im Sommer frei und die Schulgespräche, die er mit ihr führt, das klingt schon nach Erfahrung. Easys Sommerabenteuer spielt in Köln und man kann einige Orte dort wunderbar wieder erkennen. Ortskundige mögen schmunzeln, gerade über den einen Karnevalstag im Sommer, denn immerhin ist es zum echten Straßenkarneval oft bitterkalt, aber auch für Nichtrheinländer ist die Geschichte toll.

Sehr gut gefällt mir das Ende des Buches, es ist ehrlich, authentisch und gar nicht kitschig! So empfehle ich dieses Buch, trotz der Kritik meiner Tochter sehr gerne wieder, denn es ist sowohl witzig, als auch überraschend und sehr einfühlsam – wirklich toll! 5 von 5 Sternen, da überstimme ich mein Kind, denn ich kenne das ganze Buch.

Sonntag, 22. April 2018

Pflanz dich glücklich – 37 Ideen für Garten & Co, Silke Schmidt, dtv junior



Pflanz dich glücklich – 37 Ideen für Garten & Co, Silke Schmidt, dtv junior

Da meiner Jüngsten das Freundinnen-Buch „Lass uns was zusammen machen - 37 Ideen für beste Freundinnen“ so gut gefallen hat und sie neidisch auf die große Schwester war, bekam sie als meine kleine Gärtnerin dieses Buch. Sie war etwas traurig, weil man Steckbriefe von Pflanzen machen soll und sie doch Bilder von ihren Freundinnen einkleben will, aber das macht nichts, wir kleben einfach Bilder beim Gärtnern ein!
Die Ideen sind ziemlich kunterbunt! Vom Vogelhäuschen über das Steine bemalen, ein Terrarium aus Obstverpackungen, Gewächshäuser aus PET-Flaschen, einen Kartoffel-Eimer, Gartenparty etc. Für jeden Monat gibt es zwei Vorschläge, denn den Ideen ist ein Monatsverzeichnis, damit mach bei Langeweile sich mal schnell eine Anregung holen kann.

Die Ideen sind sowohl für Familien mit Garten, als auch mit Balkon oder im Winter für die Wohnung geeignet. Nicht jede Idee erfindet das Rad gleich neu, so kommt natürlich kein Mädchen um Blumenkränze herum, bei uns wird auch die Katze auf diese natürliche Art verschönert. Doch trotz wirklich kreativer Erzieher im Kindergarten und im Hort und Lehrern haben wir immer noch neue Ideen gefunden, oder uns dann doch zumindest mal einen Ruck gegeben und uns zum Beispiel durchgerungen nun endlich mal Löwenzahn als Salat zu probieren, genug davon wächst bei uns ja!
Sehr gut gefiel uns die Verwendung von Obst-Gemüseverpackungen zur Insektenbeobachtung und als Mini-Gewächshäuser (ich wollte keine PET-Flaschen zerschneiden), seitdem keimt es hier an allen Ecken und Enden. Außerdem werde ich nun immer eine Traubenverpackung in petto behalten, wenn meine Kinder wieder Bienen und Hummeln retten wollen, aber Sorge vor Angriffen der Katze haben. Als Transportbehältnis sind sie auch viel geeigneter als all unsere bisherigen Varianten.

Die Beschreibungen sind einfach und leicht zu befolgen, da blieben trotz der kurzen Texte keine Fragen offen, z.B. bei den Anleitungen zum Binden eines Blumenstraußes, da hatte ich mir bislang noch nie so geordnete Gedanken gemacht... Die Bilder, z.B. bei der Vermehren von Erdbeerpflanzen durch Ableger, sind sehr anschaulich und freundlich, sie machen einfach gute Laune. Selbst Kinder die lieber basteln finden im Windspielbau, der Vogeltränke, dem Futterhäuschen oder Nachtfalterkino Anregungen im Dreifarbdruck.

Es ist immer wieder Raum gelassen, für eigene Eintragungen Bilder oder Fotos, damit man sich auch später noch an seine Ideen erinnert, es ist halt ein echtes Mitmach-Buch für Kinder. Die Ideen sind so einfach, daß es Kinder ab 8/9 Jahren auch wirklich selbst lesen, verstehen und ausprobieren können, es geht nicht um die Beschäftigung für Eltern. Diese dürfen eventuell mitmachen, müssen es aber nicht. Es geht wirklich darum, daß sich Kinder spielerisch und forschend mit dem Garten oder der Natur auseinandersetzen und es auch zum Teil festhalten. Das Buch sollte einfach mit dabei sein. Meine Tochter hat zumindest viele coole Ideen entdeckt, wie z.B. das Apfeltatoo.

Bei den Übungen zum Zuordnen von Samen zu Pflanzen lernen die Kinder noch etwas. Bei den Kräutertees werden Löwenzahntee, Ringelblumen- und Minztee vorgeschlagen, wir hätten uns gewünscht, wenn bei diesen Kräutertees auch die gesundheitliche Wirkung genannt worden wäre. Dafür gibt es aber sogar ein Rezept für Stockbrote der Gartenparty, das ziemlich einfach ist.

Ein schönes abwechslungsreiches Buch rund um Garten und Natur, für Kinder und von diesen selbstständig ausführbar.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei dtv junior für dieses ersehnte Rezensionsexemplar!

Samstag, 21. April 2018

Ellas Welt – Das verflixte neue Schuljahr, Meredith Costain, Danielle M'Donald, Boje



Ellas Welt – Das verflixte neue Schuljahr, Meredith Costain, Danielle M'Donald, Boje
Das neue Schuljahr steht an, wie aufregend nach den Sommerferien alle Klassenkameraden wieder zusehen und auf die neue Klassenlehrerin ist Ella auch schon ganz gespannt! Sie kommt extra früh in die Klasse, denn der Platz, an dem man am ersten Tag nach den Ferien sitzt, behält man für das ganze Jahr. Klar, daß Ella unbedingt für sich und ihre beste Freundin Zoe einen guten Platz ergattern will. Doch wo bleibt Zoe nur? Die Klasse ist fast vollständig, nur der Platz neben Ella ist noch frei, als die Tür sich öffnet und ausgerechnet Ellas Erzfeindin Penny, die doch eigentlich in die Parallelklasse wechseln sollte, hereinkommt. Zu dumm, daß nun Penny es ist, die von nunan täglich neben ihr sitzen wird. Immerhin die neue Klassenlehrerin ist total nett und super chic. Doch auch in diesem Schuljahr ist es schnell klar, daß Penny alles daran setzt Ella das Leben schwer zu machen. So einfach lässt Ella sich aber nicht unter kriegen!

Das Buch ist als Tagebuch der Vierklässlerin Ella konzipiert. Wunderschön 3-farbig gestaltet, gedruckt, als hätte es ein Kind geschrieben, mit allerlei Kritzeleien und Skizzen. Dennoch hat das Buch meiner ältesten Tochter (10) nicht gefallen, sie hat es nach 30 Seiten abgebrochen, weil ihr das Gezicke mit Penny zu doof war. Meinen Kindern ist es aber auch völlig fremd, daß man das ganze Jahr den gleichen Platz in der Klasse behält. In der Grundschule werden sie ständig umgesetzt und im 5. Schuljahr auch öfters, damit man auch alle Mitschüler kennen lernt. Meine Tochter hätte gerne mehr positive Dinge gelesen, auch mal was nettes über Ellas Familie. Dieses Buch spielt fast ausschließlich an der Schule. Ich habe das Buch zu Ende gelesen und muß zugeben, daß auch ich fand, daß die Zankerei einen viel zu großen Raum einnahm. Irgendwie war Ella immer die Gute und Penny immer die Böse, das war mir zu einfach. Okay, es ist das Tagebuch eines Kindes, da wird wirklich schwarz-weiß-Style geschrieben, aber es ist doch spannender, wenn auch wirklich ein breiteres Spektrum des Schullebens geschildert wird.

Ellas Freundin Zoe taucht dann doch noch auf und obwohl zu Beginn geschildert wird, daß Zoe schon immer ihre beste Freundin war, erfährt man später, daß es früher mal Penny war. Irgendwie für uns nicht so ganz passend. Eine versöhnlichere Note wäre nach unserem Geschmack gewesen. Schön fand ich allerdings, wie Ella der introvertierten Cordelia beisteht. Ich hätte mir gerne mehr positive Situationen gewünscht. Wir hatten uns die Geschichte lustiger und abwechslungsreicher vorgestellt.

Die Gestaltung des Buches ist wirklich sehr gelungen, auch die Herzchen statt der Punkte auf den Umlauten ist sehr jungmädchenhaft. Allerdings sind die vielen englischen Namen für Grundschüler relativ schwierig zu lesen und schon recht anspruchsvoll, im Gegensatz zu Sprachstil, der sich am Alter der fiktiven Erzählerin orientiert. Als Tagebuch ist die Geschichte natürlich in der Ich-Form aus Ellas Sicht abgefasst und man bekommt natürlich auch nur ihre Sicht der Dinge mit, die eben sehr eingeschränkt ist.

Ein nettes, kurzweiliges Buch, daß mich aber nicht wirklich begeistern konnte. Anders als meine Tochter habe ich es nicht abgebrochen, aber ich habe schon bessere kurze Romane für junge Leser gelesen, dieses hier hat es nicht geschafft den Funken überspringen zu lassen, daher vergebe ich drei von 5 Sternen.

Donnerstag, 19. April 2018

Die Feenschule – Zauber im Purpurwald, Barbara Rose, Illu. Naeko Ishida, Oetinger



Die Feenschule – Zauber im Purpurwald, Barbara Rose, Illu. Naeko Ishida, Oetinger

Da wir bereits eine Kinderbuchreihe von Barbara Rose kennen, „Die frechen Krabben“, waren wir auf die Feenschule-Reihe von ihr sehr gespannt, vor allem, weil auch das Cover so ansprechend ist, daß meine Jüngste es sich sofort schnappte!

Endlich ist der 7. Geburtstag von der kleinen Fee Rosalie und nun darf sie sogar auf das Internat Blütenwald gehen, wo alle kleinen Feen alles Wichtige lernen. Sie ist ja sooo aufgeregt! Ihr Vater ein Troll bringt ihr ein tolles Geschenk und ihre Mutter hat ihr die wunderschönsten Kleider für die Schule genäht. Ihr bester Freund, der Trolljunge Jokkel schenkt ihr sogar eine Trollpfeife. Sobald sie Hilfe braucht, soll sie darauf pfeifen und er kommt angeeilt! Frohen Mutes betritt sie die neue Schule, doch ihre alte Kindheitsfreundin die Fee Melissa will nichts mehr mit ihr zu tun haben, weil sie noch so klein sei und sie schon zu den Größeren zählt. Nun muß sie sich ihr Zimmer mit der unscheinbaren Nebelfee Nikki teilen, wo sie doch von einem gemeinsamen Zimmer mit Melissa geträumt hat! Doch den älteren Feen will sie es zeigen, daß sie keine Babyfee ist und heimlich begibt sie sich in den finsteren Purpurwald, um nach dem Feenbriefkasten zu suchen. Doch der Wald ist viel gefährlicher, als sie es gedacht hat und so steckt sie schon ganz schnell im größten Schlamassel!

Wir haben uns mit Rosalie sehr über Melissas Reaktion geärgert, fanden Rosalie aber auch sehr vorlaut und naiv! Immer mußte sie hereinquatschen und sich in den Vordergrund spielen! Die kleine Nebelfee Nikki haben wir sofort in unser Herz geschlossen und fanden es sehr traurig, daß Rosalie sich nicht mit ihr ein Zimmer teilen wollte! Als ich persönlich Rosalie schon abgeschrieben hatte, tat sie aber etwas, was wir echt toll fanden, sie bot Nikki, die offensichtlich aus ärmlichen Verhältnissen stammt, an, sich eines ihrer Kleider auszusuchen und zu behalten, da sie mehr als genug habe.

Sehr gut ist es der Autorin gelungen, trotz der Kürze dieses Buches für junge Leser, die Welt der Feen zu beschreiben und auch Nebendarsteller bildhaft zu beschreiben. Uns waren z.B. Firne als Begriff für männliche Feen kein Begriff, die Welt der Kobolde war sehr spannend und lebhaft und auch die übrigen Mitschüler oder das Schulpersonal war sehr schön beschrieben. Lustig fanden wir, welche unterschiedliche Feenarten wir in dieser Schule alles kennenlernen durften, wobei wir uns besonders über die Feen der Tiefe = Meerjungfrauen amüsierten. Was für ein schöner Gedanke, daß Meerjungfrauen, nur eine andere Form von Feen sind, die des Wassers nämlich! Mir gefällt neben dem schönen klaren Schrifttypus sehr gut, daß die Geschichte im Präteritum verfasst ist und die jungen Leser somit auch wunderbar ihre Grammatikkenntnisse vertiefen. Aber keine Sorge, der Stil ist altersentsprechend, leicht verständlich und gut selbst lesbar, aber doch nicht seicht. Wenn Eltern mitlesen, werden sie sich sprachlich nicht langweilen.

Trotz des niedlichen Covers wurde die Geschichte dann noch richtig spannend, denn Rosalie hat sich wirklich in sehr große Gefahr gebracht! So ohne Hilfe kommt sie aus dieser auch nicht heraus. Da ist es gut, wenn man Freunde hat, richtige Freunde. Das war der Kritikpunkt meiner Tochter, sie hatte kein Verständnis dafür, wie Rosalie aus gekränkter Eitelkeit sich und ihre Freunde in so große Gefahr bringen konnte. Nun ja, wenn man sich immer brav verhalten würde, wären die meisten Geschichten wohl ziemlich langweilig, denn es gäbe wohl keine Abenteuer! Mich nervte hingegen die vorlaute Art von Rosalie, doch gefiel mir sehr gut, daß Rosalie dazu lernte und mit der Gefahr auch dankbarer und demütiger wurde und endlich den Wert dessen erkannte, was sie hatte, statt dem  nachzuweinen, was sie nicht hatte. Hierbei schlägt die Geschichte dann einen Bogen zum Anfang, der sich dann wie ein Kreis schließt, denn nicht nur Rosalie hat viel dazu gelernt, sondern auch Melissa und sie haben eine Lektion für die Beantwortung eines Herzenswunsches eines Kindes gelernt.

Ach ja, die Illustrationen von Naeko Ishida sind wirklich wunderschöne farbige Hingucker, das leicht glitzernde Cover weckt keine Erwartungen, die nicht erfüllt werden.

Eine wunderbare Lektion über den Wert der Freundschaft, mit kleineren Schwächen, weshalb meine Tochter eine 2 + = 4,5 Sterne vergibt!