Die Trabbel-Drillinge, Heimweh-Blues & heiße Schokolade,
Anja Janotta, cbj
Bella, Vicky und Franka von Trablinburg sind quasi von
Geburt an it-Girls, denn die Wahrscheinlichkeit als eineiiger Drilling geboren
zu werden beträgt 1 : 200 000 000. Klar, daß das die Persönlichkeit der
Zwölfjährigen prägt, vor allem, wenn die eigene Mutter Babs eine PR-Expertin
ist. Dennoch hat jede der drei innerhalb des Kleeblatts eine besondere
Position. Bella ist die Schöne und Sportliche, Vicky die Schlaue und das Technikgenie
und Franka die Nette mit dem braunen Schokodaumen. Schokolade ist einfach ihr
Element, egal ob heiße Trostschokolade oder Edelpralinen, bei Franka wird es
zum kulinarischen Gedicht. Sie haben ihre Vereine, ihr Lieblingscafé und ihre
Freundinnen. Als sie sich mal in ihrem Lieblingscafé gegenüber einer Journalistin verplappern und ein Interview
abgeben, in welchem sie als verwöhnte, eingebildete Zimtzicken dargestellt
werden, können sie in Prenzelberg keinen Fuß mehr vor die Tür setzen. Da flieht
Mutter Babs mit ihnen aufs Land und plant die Eröffnung eines Bio-Hotels in
ihrem Geburtshaus, dem Stammsitz der von Trablinburgs. Die Dorfbewohner beäugen
die chicen Städterinnen mit ihren Ökoallüren misstrauisch. Die Anführer der
Dorfjungs erklären den Stadtmädels den Krieg. Hier wird ihre Einheit auf eine
harte Probe gestellt.
Wie bei Hanni & Nanni, sind die Drillinge, die ja durch
ihr identisches Aussehen zwangsläufig auffallen und stets eine Sonderrolle
einnehmen, ganz schön arrogant. Da hat selbst die nette Franka es nicht leicht
zu überzeugen. Doch als Drillinge hat man natürlich auch einen besonderen
Zusammenhalt und da ist es gar nicht so einfach, als Außenstehender wirklich in
diese eingeschworene Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Klar ist das Leben auf
dem Land völlig anders, als im hippen Berlin. Aber bedeutet anders wirklich
automatisch, daß es schlechter ist? Sowohl die Dorfjugend, als aus die
Stadtgirls sind nicht bereit die „Andersartigkeit“ des jeweils anderen zu
akzeptieren. Toleranz: Fehlanzeige! Doch leider zeigt sich Mutter Babs als
unnachgiebig und will trotz des Protests hoch drei, bleiben, in der tiefsten
Pampa!
Warmherzig und mit Humor schildert Anja Janotta die Nöte der
Mädels in der für sie fremden Welt. Voller Einfallsreichtum lässt sie die
Schwestern planen und scheitern. Denn eins ist klar: nur mit Schokolade und
Nettigkeit kommt man weiter, Krieg bringt nur Verlierer hervor.
Während den jungen Leserinnen, auch die Nachteile der
sozialen Netzwerke, der Instagramm-Accounts und der Influenzer vor Augen
geführt werden, zeigt es auch, daß das Leben auch noch ganz anderes zu bieten
hat und das es nicht nur aus Wettbewerb besteht. Denn mit zwölf Jahren ist man
eigentlich alt genug auch mal was Sinnvolles zu tun, sich in der Küche auszutoben,
oder den Eltern das Netzwerk einzurichten ;) Doch nichts ist wichtiger als
Zusammenhalt und eigentlich auch Rücksichtnahme. Da können alle nur gewinnen!
Hier gewinnen aber auch die jungen Leserinnen und zwar ein
tolles Geschmackserlebnis, wenn sie die geheimen Schokoladenrezepte (heiße
Schokolade und Schokoladentarte ohne Mehl) von Franka, die als Leckerbissen zum
Ende des Buches abgedruckt werden, nachmachen. Schokogenuss pur! Da braucht man
kein In-Café, sondern einfach nur die heimische Küche und mit den besten
Freundinnen schmeckt es noch mal so lecker!
Anja Janotta weiß übrigens wovon sie schreibt: sie hat
selbst Tochter und Sohn ungefähr in dem Alter und Schokolade? Die ist doch
immer gut, da sind wir uns einig!
Ich bedanke mich mit 5 Schokosternen und hoffe auf weitere
Abenteuer und Schokorezepte!
Und wer nun neugierig ist, beachte bitte das Gewinnspiel unter dem Interview,
welches bis zum 3.3.18 läuft!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen