Montag, 26. Februar 2018

Die Trabbel-Drillinge, Heimweh-Blues & heiße Schokolade, Anja Janotta, cbj



Die Trabbel-Drillinge, Heimweh-Blues & heiße Schokolade, Anja Janotta, cbj 
Bella, Vicky und Franka von Trablinburg sind quasi von Geburt an it-Girls, denn die Wahrscheinlichkeit als eineiiger Drilling geboren zu werden beträgt 1 : 200 000 000. Klar, daß das die Persönlichkeit der Zwölfjährigen prägt, vor allem, wenn die eigene Mutter Babs eine PR-Expertin ist. Dennoch hat jede der drei innerhalb des Kleeblatts eine besondere Position. Bella ist die Schöne und Sportliche, Vicky die Schlaue und das Technikgenie und Franka die Nette mit dem braunen Schokodaumen. Schokolade ist einfach ihr Element, egal ob heiße Trostschokolade oder Edelpralinen, bei Franka wird es zum kulinarischen Gedicht. Sie haben ihre Vereine, ihr Lieblingscafé und ihre Freundinnen. Als sie sich mal in ihrem Lieblingscafé gegenüber einer  Journalistin verplappern und ein Interview abgeben, in welchem sie als verwöhnte, eingebildete Zimtzicken dargestellt werden, können sie in Prenzelberg keinen Fuß mehr vor die Tür setzen. Da flieht Mutter Babs mit ihnen aufs Land und plant die Eröffnung eines Bio-Hotels in ihrem Geburtshaus, dem Stammsitz der von Trablinburgs. Die Dorfbewohner beäugen die chicen Städterinnen mit ihren Ökoallüren misstrauisch. Die Anführer der Dorfjungs erklären den Stadtmädels den Krieg. Hier wird ihre Einheit auf eine harte Probe gestellt.
Wie bei Hanni & Nanni, sind die Drillinge, die ja durch ihr identisches Aussehen zwangsläufig auffallen und stets eine Sonderrolle einnehmen, ganz schön arrogant. Da hat selbst die nette Franka es nicht leicht zu überzeugen. Doch als Drillinge hat man natürlich auch einen besonderen Zusammenhalt und da ist es gar nicht so einfach, als Außenstehender wirklich in diese eingeschworene Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Klar ist das Leben auf dem Land völlig anders, als im hippen Berlin. Aber bedeutet anders wirklich automatisch, daß es schlechter ist? Sowohl die Dorfjugend, als aus die Stadtgirls sind nicht bereit die „Andersartigkeit“ des jeweils anderen zu akzeptieren. Toleranz: Fehlanzeige! Doch leider zeigt sich Mutter Babs als unnachgiebig und will trotz des Protests hoch drei, bleiben, in der tiefsten Pampa!
Warmherzig und mit Humor schildert Anja Janotta die Nöte der Mädels in der für sie fremden Welt. Voller Einfallsreichtum lässt sie die Schwestern planen und scheitern. Denn eins ist klar: nur mit Schokolade und Nettigkeit kommt man weiter, Krieg bringt nur Verlierer hervor.
Während den jungen Leserinnen, auch die Nachteile der sozialen Netzwerke, der Instagramm-Accounts und der Influenzer vor Augen geführt werden, zeigt es auch, daß das Leben auch noch ganz anderes zu bieten hat und das es nicht nur aus Wettbewerb besteht. Denn mit zwölf Jahren ist man eigentlich alt genug auch mal was Sinnvolles zu tun, sich in der Küche auszutoben, oder den Eltern das Netzwerk einzurichten ;) Doch nichts ist wichtiger als Zusammenhalt und eigentlich auch Rücksichtnahme. Da können alle nur gewinnen!
Hier gewinnen aber auch die jungen Leserinnen und zwar ein tolles Geschmackserlebnis, wenn sie die geheimen Schokoladenrezepte (heiße Schokolade und Schokoladentarte ohne Mehl) von Franka, die als Leckerbissen zum Ende des Buches abgedruckt werden, nachmachen. Schokogenuss pur! Da braucht man kein In-Café, sondern einfach nur die heimische Küche und mit den besten Freundinnen schmeckt es noch mal so lecker!
Anja Janotta weiß übrigens wovon sie schreibt: sie hat selbst Tochter und Sohn ungefähr in dem Alter und Schokolade? Die ist doch immer gut, da sind wir uns einig!
Ich bedanke mich mit 5 Schokosternen und hoffe auf weitere Abenteuer und Schokorezepte!
Und wer nun neugierig ist, beachte bitte das Gewinnspiel unter dem Interview, welches bis zum 3.3.18 läuft!

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