Donnerstag, 8. Februar 2018

Abenteuer Klassik: Vivaldi, Cosima Breidenstein, Sauerländer



Abenteuer Klassik: Vivaldi, Cosima Breidenstein, Sauerländer
Die Vier-Jahreszeiten, soviel mehr als nur die tolle Musik in der Werbung, als die sie den meisten Kindern nur im Ohr ist. Doch was steckt dahinter, wer war Vivaldi? Antonio Lucio Vivaldi kam in einer stürmischen Nach bei Erdbeben am 4. März 1678 in Venedig zur Welt. Damals war alles noch anders als heute. Er war das älteste von 9 Kindern. Sein Vater Giovanni Battista Vivaldi war Barbier (also Frisör und Raseur) und Geiger. In seinem Laden hingen unzählige Instrumente, mit denen sich die Wartenden die Zeit vertrieben, denn Musik hatte damals in Venedig einen sehr hohen Stellenwert, und so war Vivaldi von Kindesbeinen an stets von Musik begleitet. Seine Geschwister hatten das musikalische Talent übrigens nicht geerbt. Mit 15 wurde Vivaldi, der bereits in Orchestern aushalf zum Priester ausgebildet, ein damals sehr angesehener und einträglicher Beruf, aber nicht Vivaldis Berufung. Mit 25 Jahren wurde er dann zum Priester geweiht und an der Kirche Santa Maria della Pietà wurde er Kaplan und gleichzeitig Violinlehrer an der Ospedale della Pietà, einem kirchlichem Waisenhaus für Mädchen. Dort wurden die Mädchen versucht als Musikerinnen zu einem gesicherten Einkommen zu verhelfen.
Sehr gut gefällt mir, daß die Vier-Jahreszeiten – Vivaldis komplett zu hören sind und nicht nur kurz angespielte Auszüge. Meine Jüngste hat die Vier-Jahreszeiten gerade in der Schule durchgenommen und fand die Musik so wunderschön, daß sie sie gerne zu Hause hören wollte. Das ist mit diesem Werk wirklich wunderbar möglich und die zwischen die einzelnen Sätze der Sinfonie Erzählungen sind wirklich so interessant, daß Kinder gerne dem Leben Vivaldis folgen. Auch Eltern können noch viel über Venedig und Vivaldi erfahren. Ich hatte zum Beispiel keine Ahnung, daß der Karneval in Venedig früher fast 6 Monate dauerte und auch damals bereits dazu diente Touristen und ihr Geld in die Stadt zu locken.  Es wird auch auf die politischen und kirchlichen Verhältnisse eingegangen, so daß es gerade beim ersten Hören ganz hilfreich ist, gemeinsam mit den Kindern zu hören, um mit ihnen über die damalige Zeit und deren Besonderheiten zu sprechen.
Richtig klasse fanden meine Tochter und ich, daß zum Schluß mit den Tracks 27 – 36 die einzelnen Motive erläutert werden, die Naturphänomene typisch für die Jahreszeiten, aber auch Tiere und eine Jagd oder spielende Kinder.  Statt eines kurzen Abrisses von Vivaldis Gesamtwerk, der diesem kaum gerecht werden kann, wird sich wirklich intensiv mit dem Hauptwerk beschäftigt und so das Verständnis für Klassik vertieft und Neugierde für mehr geschaffen.
Neben der wirklich tollen Trackliste, verfügt das Booklet über einen fast zweiseitigen Text über Antonio Vivaldi, eine Übersicht aller Bände dieser Reihe und einer Auflistung aller Mitwirkenden.
Ein wirklich sehr schönes Werk, um Kindern Klassik nahe zu bringen, oder für Musiklehrer.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim  Argon Verlag, für die Erweiterung unseres Horizonts.

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