A Christmas
Carol in Prose, Being a Ghost Story of Christmas, Charles Dickens, Read by
Gordon Griffin GoyaLit
Durch die Großbritannien-Challenge auf Lovely Books stand
dieses Jahr ein Werk von Charles Dickens bei mir auf dem Plan und ich habe mich
fürs Hören entschieden, nachdem mir die englischen Hörrunden mit den
Randomhouse Produktionen so einen Spaß gemacht haben:
Ebenezer Scrooge ist ein alter zynischer Geizkragen, der es
selbst an Weihnachten bedauert, seinen Angestellten frei geben zu müssen. Er
kann Weihnachten nicht leiden und lehnt sogar die wohlwollende
Weihnachtseinladung seines Neffen barsch ab. Bettler verscheucht er
beleidigend, für Bittsteller jeder Art hat er nichts übrig. Doch in dieser
Weihnacht erhält er Besuch von den Geistern der Weihnacht, der vergangenen,
gegenwärtigen und zukünftiger. Diese führen ihm vor Augen, wie seine
Weihnachtsfeste waren, es aktuell ist und wie es künftig wird, sollte er sich
nicht ändern. Ebenso werden ihm die Feste bei seinem geduldigen Neffen und der
Familie Cratchit, die trotz großer Armut und schwerer Sorgen ein liebevolles
und glückliches Fest feiern.
Die Weihnachtsgeschichte von Dickens ist ein Klassiker, der
auch in der Weihnachtszeit in verschiedenen Produktionen im Fernsehen
ausgestrahlt wird u.a. von den Muppets oder mit Patrick Stewart. Es ist also
eine Geschichte, die den meisten bekannt ist, oder mit der sie sich in kurzer
Zeit schnell vertraut machen können, was es deutlich erleichtert, der
inzwischen nicht mehr ganz modernen, aber dennoch wunderschönen Sprache zu
folgen. Ebenezer Scrooge ist auch heute noch im Englischen das Sinnbild für
absoluten Geiz, aber auch für die Möglichkeit eines Menschen sie zu verändern
und seinen Charakter und sein Leben aus eigenen Stücken zum Besseren zu ändern,
durch die Kraft der Liebe zu seinen Mitmenschen. Das geht jederzeit nicht nur
zum Fest der Liebe und so kann man diesen Klassiker auch sehr gut außerhalb der
Weihnachtszeit hören, denn die Geschichte ist wunderschön. Die Kraft der Liebe
ist es die uns glücklich macht und kein Geld der Welt. Geschäftskontakte
ersetzen keine Familie und keine Freunde.
Da sowohl victorianische Literatur, als auch
Hörverständnisübungen zum Lehrplan sämtlicher Oberstufen Englisch-Kurse gehören
dürfte, empfand ich das Hörbuch als super Vorbereitung furs Abitur. Das liegt
zwar hinter mir, ich wollte einfach mal Dickens hören und die
Weihnachtsgeschichte ist für Dickens Verhältnisse ja sehr kurz. Dieses Hörbuch
richtet sich ganz bewußt an alle die Englisch lernen wollen und schon ein
fortgeschrittenes Niveau haben. Für diese gibt es eine Vokabelliste zum
Downloaden im Internet. Dafür bin ich zwar normalerweise zu faul, ich mag es
lieber, wenn die Vokabeln mitgeliefert werden, aber als ich es dann dennoch
tat, stellte ich fest, daß diese Liste die Track für die Track die heute
ungebräuchlichsten oder nicht zwangsläufig bekannten Vokabeln auflistet auch
Erklärungen enthält, wie ich sie von meinen Schullektüren her kenne. Z.B.
“Track 04
….want: Mangel, Entbehrung
Union workhouses:
1834 wurde den einzelnen Gemeinden die Armenfürsorge
entzogen. Größere Verwaltungseinheiten schlossen sich zusammen und errichteten
Armenhäuser
Treadmill: Tretmühle
Poor Law:
1834 wurde ein neues Armengesetz verabschiedet, das
Bedürftigen jegliche staatliche Unterstützung mit Ausnahme der Einweisung in
Armenhäuser versagte“
Das ist dann selbst bei den Begriffen hilfreich und
informativ, die man bereits kennt, aber vielleicht nicht ihre genaue Bedeutung
zur Zeit Dickens, das hat mir sehr gut gefallen. Damit man auch schön im
Englischen drin bleibt, sind selbst die Informationen zu Autor und Sprecher auf
Englisch verfasst, aber gut verständlich. Ansonsten beschränkt sich die
Ausstattung auf eine umfangreiche Trackliste mit den Anfangsworten des Tracks.
Native Speaker Gordon Griffin ist schon etwas älter,
was stimmlich sehr gut zu Scrooge und den Geistern der Weihnacht passt, Doch
auch Tiny Tim und Scrooge Neffen weiß er zu meistern. Es ist unüberhörbar, daß
er als Schauspieler große Hörbucherfahrung hat (über 700 Audiobooks hat er
eingesprochen) und einige Preise für seine Produktionen gewonnen unter anderem
für Dickens „A Tale of Two Cities“. Er spricht klarstes Oxbridge Englisch, sehr
gut verständlich und schaffte es auch die Gefühle zu transportieren, durch
Ironie und Wärme.
Charles John Huffam Dickens wurde 1812 in der Nähe von
Portsmouth geboren und arbeitete kurz als Parlamentsreporter, ehe er Anfang
zwanzig anfing Romane zu schreiben. Bereits sein Erstlingswerk „The Pickwick
Papers“ wurde erfolgreich. Sein Werk ist unter anderem für seine
gesellschaftskritische Schilderung der Armut und der Ungleichheit in der
Viktorianischen Gesellschaft bekannt. Er starb 1870.
Knapp 3 Stunden feinster englischer Hörgenuß auf einer
MP3 mit 50 Tracks, die in kurzen Abständen gesetzt sind, so daß man schnell auf
die Vokabelliste schauen kann.
Ein wirklich gutes Konzept die Reihe „The sound of the
language“, die vor allem Klassiker der englischen Literatur vertont, die es
verdienen nicht vergessen zu werden.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag Jumbo Neue
Medien, zu deren Erwachsenenprogramm dieses Hörbuch gehört, für die Erweiterung
meines Horizonts und die Auffrischung meiner Englischkenntnisse.
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