Sonntag, 30. Dezember 2018

Dennis & Guntram (2) : Zaubern für Fortgeschrittene, Hubert Wiest, Lomoco Verlag



Dennis & Guntram (2) : Zaubern für Fortgeschrittene, Hubert Wiest, Lomoco Verlag

Dies ist der 2. Band mit den magischen Abenteuern von Dennis und Guntram. Dennis Blauberg ist ein ganz normaler Junge, nicht besonders cool und einfach nur ganz normal. Auch seine Eltern sind ganz normal und somit so peinlich, wie Eltern eben sind. Im 5. Schuljahr findet er einen besten Freund: Guntram Mempelsino von Falckenschlag und der ist alles andere als normal. Er wirkt komplett aus der Zeit gefallen mit seinem dunkelgrünen Samtumhang, seinem weißen Rüschenhemd und den schwarzen Tuchhosen. Er entstammt ja auch einem alten Zauberergeschlecht und besitzt daher auch einen Zauberstab. Dieser wurde leider in Band 1 beschädigt, als Kalle, der Anführer der coolen Haibande in diesen hineinbiss. Seither hinterlässt jeder Zauber einen leicht rosa-glitzernden Schimmer. Dabei sind Guntrams Zauberereien meist ganz fein und durchdacht, keine unüberlegten Taten wie das Herbeizaubern von Dinosaurieren oder so und manchmal genügt ihm auch einfach sein wacher Verstand. Er ist einfach wirklich cool und ein echter Freund, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Nur erkennt die Haibande seine wahre Größe nicht und kann es nicht lassen, Dennis und Guntram als Teletubbies zu verspotten. Sich mit Guntram anzulegen hat aber oft ganz andere Folgen, als man denkt.

Dieser Band enthält 15 neue Abenteuer aus dem Alltag von Fünft- bzw. Sechstklässlern. So ziehen Dennis und Guntram erfolgreich zu Halloween los, wobei Guntram diesen Brauch noch nicht ganz verinnerlicht hat, sie optimieren den mickrigen Weihnachtsbaum den Herrn Blauberg ausgesucht hat, besuchen den coolsten Mädchengeburtstag aller Zeiten, gehen mit der Klasse zelten, gehen in den Zoo, wo Guntram die Seekuh retten will.....

Die Geschichten sind sehr unterschiedlich und abwechslungsreich. Sie sind schön groß gedruckt und eigenen sich für Jungen und Mädchen ab der 3. Klasse. Da es jeweils nur ein Bild zu Beginn einer jeden Geschichte gibt, ist es für Leseanfänger eher ungeeignet, aber auch prima zum Vorlesen. Die Geschichten haben sowohl zum Vorlesen als auch für unwilligere Leser eine gute Länge. Eigentlich kommen Mädchen so gut wie gar nicht vor, aber es ist so lustig, daß wir zum Teil Tränen gelacht haben. Und so angeberische Jungs wie die von der Haibande sind natürlich auch bei Mädchen ein Thema, ebenso wie peinliche Eltern, die einen zu einem völlig uncoolen Hobby anmelden oder einem mit dem ältesten Zelt der ganzen Klasse zum Campen schicken wollen. Ganz klar, das kennt jeder! Nur haben wir gewöhnlichen Menschen keinen Guntram, der uns aus fast jeder Situation mit Köpfchen und manchmal auch einem kleinen Zauberspruch aus der Patsche hilft! Diese kleine Prise Magie verleiht den Geschichten oft die besondere Würze, aber nicht immer. Dabei ist sie so fein dosiert, dass es auch Kindern gefällt, die nicht auf Fantasy stehen. Aber auch wenn Guntram der heimliche Held ist, muss man auch Dennis einfach mögen. Er ist so herrlich menschlich und liebenswert, mit seinen Ängsten und Schwächen, mit denen er stets er selbst bleibt. Aber egal wie weich seine Knie auch gerade sein mögen, er steht immer zu seinem etwas absonderlichen Freund Guntram, auf den er sich jederzeit verlassen kann, so wie dieser auf ihn.

Hubert Wiest ist 1964 geboren und erfindet mittlerweile in Australien Geschichten für Kinder und Teenager, produziert Hörbücher und den Podcast Radio Lomoco. Mit seiner Mitproduzentin Nina von Stebut hat er 3 Kinder und 2 Hunde und vertreiben ihre Bücher unter dem Label Lomoco über Amazon. Ob sie auch anderweitig erhältlich sind, habe ich nicht getestet. Neben Dennis und Guntram lieben wir auch Monstärker und der Kristall des Zweifels.

Inzwischen gibt es 4 Bände rund um diese ganz besonderen Freunde. Sie bauen zwar etwas aufeinander auf, weil sich gerade das Verhältnis zur Haibande verändert und die Freunde älter werden, man kann sie aber auch durchaus wie wir, in wild gewürfelter Reihenfolge lesen – Spaß hat man immer dabei! Dabei hilft auch, der Rückblick „Was bisher geschah“ und die Vorstellung der 5 Jungs mit kleiner charakteristischen Zeichnung.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Hubert Wiest für dieses Leseexemplar. Seit einer gemeinsamen Leserunde sind wir so große Fans, daß wir uns 2 Bände selbst gekauft haben, da meine große Tochter sie tatsächlich bereitwillig liest und dabei kaputt lacht.

Samstag, 29. Dezember 2018

Köln 2019 – Köln-Wissen für das ganze Jahr, Petra Sophia Zimmermann, Emons



Köln 2019 – Köln-Wissen für das ganze Jahr, Petra Sophia Zimmermann,  Emons

Nach dem Prinzip „Reiß dich schlau“ geht diese Tageskalenderreihe nun schon ins 13. Jahr, von mir völlig unbemerkt! Wahrscheinlich, weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß es so viel Spannendes zu entdecken gibt. Auch wenn die Autorin Petra Sophia Zimmermann Professorin für Kunstgeschichte an der Architekturfakultät in Köln ist (und wissenschaftliche Autorin), geht es nicht nur um Kunstgeschichte, sondern auch um Kurioses, Sprachwissenschaftliches, Etymologisches, ganz viele kleine Leckerbissen für jeden Tag, geschmückt bisweilen mit kleinen schwarz-weiß Bildern, aber leider nicht immer. So weiß ich nun, warum es für mich völlig normal ist an Gründonnerstag Spinat mit Rührei und Püree zu essen und ich völlig entsetzt war, als es im Hort Rinderlasagne gab. Mir war nicht bewußt, daß dies so regional geprägt ist, auch nicht, warum ich eigentlich schon einen Tag vor Karfreitag fleischlos esse. Nun bin ich schlauer! Daher weiß ich nun auch nicht nur, daß Marienburg im Süden der Stadtteil mit der höchsten Straßenbaumdichte ist (dass das nicht Chorweiler sein kann, war mir schon vorher klar) mit 149 Bäumen pro Straßenkilometer. Daher dürfte es auch der teuerste Stadtteil sein (bei SoKo Köln oder Marie Brandt, werden dort gerne Einbrüche oder Entführungsfälle mit hohem Lösegeld inszeniert). Das Naturschutzgebiet Worringer Bruch (wo wohl die Schlacht von Worringen stattfand, die schon die Bläck Föös besangen) ist hingegen der mit 37,5 Metern über dem Meeresspiegel der tiefste Punkt Kölns. Natürlich finden sich auch hinsichtlich des Erzbistums Köln zahlreiche Religiöse Fakten und Wissenswertes zum Karneval wie z.B. zum Funkenbiwak, das traditionell auf dem Neumarkt eine 3 stündige Open-Air Sitzung bietet (warm anziehen!).
Sehr angenehm finde ich, daß der Text in dem recht handlichen Kalender meistens recht groß gedruckt ist, ich kann alles wunderbar ohne die eigentlich nötige Lesebrille lesen, ohne das Licht heller machen zu müssen (die Tricks derer, die sich noch um die Lesebrille herum mogeln wollen).


Sehr interessant gerade für ältere Menschen, die kunsthistorische, geschichtliche, religiöse und tradierte Wissenshäppchen mögen, eingefleischte Kölner, aber auch ein prima Einstieg für Immis und noch neuer Zugezogene. Ohne Farbige Bilder wohl eher nichts für Teens, aber das ist auch nicht so die traditionelle Zielgruppe für Tagesabreißkalender, auch wenn sie gerne von ihren Eltern mit eben solchen zum Sprachenerwerb genervt werden. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Wissenswertes und Nicht-jedem-Bekanntes Petra Sophia Zimmermann auch nach 12 Auflagen noch präsentieren kann!

Ich liebe ja so kurioses Wissen, allerdings liebe ich auch die Coverfotos auf den Emons-Krimis und die Begleitbilder zum Text in der 111 Orte-Reihe, daher hätte ich mir schon mehr ausdrucksstarke Fotos erhofft. Die Schriftgröße ist allerdings ein ganz dicker Pluspunkt!

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Emons-Verlag für diese tägliche Erweiterung meines Köln-Wissens.

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Warum ich Sport so toll finde, Andrea Schomburg, Illustrationen Dorothee Mahnkopf, Tulipan Verlag



Warum ich Sport so toll finde, Andrea Schomburg, Illustrationen Dorothee Mahnkopf, Tulipan Verlag

Nach Weihnachten ist man rund und träge, da braucht es einer kleinen Motivationshilfe in Sachen Sport! Hier kommt sie, mit einem Augenzwinkern, auch für Bewegungsmuffel.
Denn es gibt ganz viele tolle Gründe sich zu bewegen bzw. Sport zu lieben. Andrea Schomburg nennt sie uns und Dorothee Mahnkopf zeigt uns herrlich augenzwinkernd, wie das so gemeint ist.
Sport schafft Gemeinschaft und auch die weniger ambitionierten, können den Stars Hilfestellung geben oder die Welt mal aus einer anderen Perspektive betrachten, wenn man Kopf steht. Man kann den netten Sportlehrer beim Austoben in den Wahnsinn treiben, schon mal statt des Sprints die Flucht üben oder beim Wohnzimmersport es so richtig krachen lassen, wenn es wieder rund geht. Keine Sorge, es ist kein Aufruf zur Anarchie, sondern sich was einfallen zu lassen, einfach gemeinsam in der Bewegung Spaß zu haben, egal ob Sportskanone oder nicht.
Sport soll vor allen Dingen Spaß machen und das sollte man nie vergessen!

Andrea Schomburg und Dorothee Mahnkopf sind wieder ein unschlagbares Team. Die kurzen Sätze zu den Bildern wirken ohne diese nicht, der Pfiff liegt in ihrer hinreißenden Kombination, z.B. „Weil die Fans nach der Sportstunde schon auf uns warten“ die Kinder strömen aus der Turnhalle, und werden von ihren liebenden Eltern in Empfang genommen. So klingt es eher öde, aber mit einem Satz und einer Illustration zaubert es das Lächeln der Selbsterkenntnis aufs Gesicht. Oder es gibt wieder die typischen Wortspiele, wenn die erzählende Sportskanone auf dem Fahrrad, die Tour mit Franz, statt Tour de France fährt....
Meiner 9 jährigen Tochter hat dieses Buch unglaublichen Spaß gemacht und sie kann immer wieder darüber kichern. Daher kam es auch mit zum Zahnarzt, um ihr die Wartezeit zu vertreiben. Die Oma konnte nichts damit anfangen und fragte nur, was das denn solle und wollte es gleich dort lassen, zum Glück hat das Kind das nicht zugelassen. Es muß nicht immer eine tiefschürfende Bedeutung haben, manchmal liegt die Bedeutung einfach im Spaß und befreiten Kinderlachen. Kinder wieder Freude an Bewegung und Abenteuern mit Freunden, statt Sofa-Surfing oder Computersessions finden zu lassen, ist doch schon eine tolle Aufgabe. Hier geschieht es mit Selbstironie und herrlichem Blödsinn. Das verstehen Kinder und so werden wir demnächst die coolste Kombi der Welt: heißer Kakao und kaltes Eis, beim Schlittschuhlaufen testen. Denn Sport gibt es zu jeder Jahreszeit, immer und überall, heißen Kakao leider nicht ;)

Bevor Andrea Schomburg sich ganz dem Schreiben, der Lyrik und dem Kabarett verschrieb, war sie nach ihrer Kindheit im Rheinland Lehrerin an einem Hamburger Gymnasium. Sie kennt sich mit Kindern aus, auch in großen Rudeln und weiß, daß Spaß der Schlüssel zu allem ist, zum Lernen, zum Sport, zur Bewegung.

Dorothee Mahnkopf ist in Berlin geboren und hat visuelle Kommunikation in Offenbach studiert. Seit 15 Jahren illustriert sie freiberuflich Schul-, Kinder- und Bastelbücher und wer ihre Bilder sieht, weiß dass ihr der Schalk im Nacken sitzt.

Ein Bilderbuch zum immer wieder lesen und gemeinsamen Lachen, ehe man die Beine vom Sofa schwingt und sich in Bewegung setzt!

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Tulipan Verlag für diese kleine Motivationshilfe.

Dienstag, 25. Dezember 2018

Der Verrat, Ellen Sandberg, Penguin Verlag



Der Verrat, Ellen Sandberg, Penguin Verlag

Die drei ungleichen Schwestern Pia, Birgit und Ariane (Nane) wachsen in Frankfurt am Main auf, in einem gutbürgerlichen Haushalt, in dem ihre schöne Mutter ihre Schuld hinter einem Mythos versteckt und der Vater geistig/emotional abwesend ist. Pia, die kühle Schöne, die rational Pragmatische ist der Liebling der Eltern und ihr scheint alles zu gelingen. Was ihr nicht zufliegt, das nimmt sie sich. So sieht es zumindest ihre jüngste Schwester Nane, die stets eine tiefe Abneigung gegen die scheinbar Perfekte hegt, ein Umstand, den die harmoniebedürftige Mittlere Birgit mit all ihren Vermittlungsbemühungen nicht ändern kann. Birgit folgt ihrem Herzen und Nane lässt ihren Emotionen freien Lauf. Beide sind damit nicht gut gefahren und Pia schwört sich, nie so zu werden wie sie. Als Restaurateurin Pia heiratet, nimmt das Unglück seinen Lauf, ein Unglück, das Nane für 20 Jahre ins Gefängnis bringt, während Pia ein Leben wie aus dem Bilderbuch führt, auf einem schlossgleichen Weingut, hoch über den Saarschleifen. Nach 20 Jahren endlich wird Nanes Restfreiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Alles in ihr schreit nach Klarheit, denn ihre Erinnerungen an die Nacht von vor 20 Jahren sind verschwommen Sie will wissen, wie groß ihre Schuld wirklich ist, mit der sie leben muß. Dabei ist sie bereit alles zu riskieren, doch sie muss es wissen, sie ist getrieben.

Dies ist der neue Roman der Bestsellerautorin Ellen Sandberg („Die Vergessenen“) und psychologisch spannender und packender als die meisten Krimis, die ich dieses Jahr gelesen habe. Es geht um die ganz großen Gefühle, die die Menschen antreibt. Liebe, Verlangen, Hass, Rache, Schuld, Sühne, Geborgenheit, Angst und trotz der Komplexität der Gefühle wird es nie kitschig oder rutscht ins Triviale ab.

Nane weiß nicht mehr genau was damals vor 20 Jahren geschehen ist, aber sie braucht die Klarheit und Gewissheit, daß sie nicht völlig skrupellos ist, um weiterleben zu können. Sie versucht die Puzzlestücke zusammenzusetzen, auch wenn die, die es gut mit ihre meinen, ihre Getriebenheit nicht nachvollziehen können. Aber Nane kann nicht anders, sie muss es wissen! Daher wird die Geschichte in zwei Zeitebenen geschildert. Damals 1997/1998 als sich das Drama anbahnte und heute, nachdem Nane vorläufig wieder auf freiem Fuß ist. Vorläufig, denn sie steht unter laufender Bewährung, verstößt sie gegen die Auflagen, ist die Freiheit nur von kurzer Dauer gewesen. Doch es gibt da jemanden, der sie lieber heute als morgen wieder in der vermeintlichen Sicherheit der Mauern einer Justizvollzugsanstalt wüsste. Dies ist ein Punkt, der mir sehr gut gefällt. In diesem Roman stimmt alles, auch die juristische Seite, es ist sehr gut recherchiert (gut, mit dem Weinbau kenne ich mich nicht genug aus, aber daher geht die Autorin auch hier nicht so sehr ins Detail, ebenso bei der medizinischen und juristische Seite. Aber was sie schreibt, das stimmt.).
Normalerweise mag ich Erzählungen in Rückblicken nicht so. Oft finde ich es unnötig und habe den Eindruck, daß es sich nur um eine literaturtechnische Mode handelt. Doch hier ist dies nicht nur sinnvoll, sondern zwingend, aus der Geschichte heraus. Neben Nane sucht auch die Tochter des Opfers nach der Wahrheit dessen, was damals wirklich passiert ist, um darüber ein Buch zu schreiben. Dabei ist die Umsetzung ganz klar, man weiß stets, in welcher Zeit der aktuelle Erzählstrang spielt, denn es steht fett über jedem Zeitsprung.
Nane ist emotional nicht die Stabilste. Sie kennt die ganz großen Gefühle und das bringt sie oft in unglaubliche Schwierigkeiten. Mithilfe von kleinen weißen Pillen (sie werden nie benannt, es dürfte sich aber wohl um den Wirkstoff Diazepam) handeln, versucht sie ihr Leben in den Griff zu bekommen. Dabei übertreibt sie es auch hier mit der Dosis und sie merkt, wie sie sich selbst entgleitet. Immer wieder versucht sie davon loszukommen, aber das Zeug und ihre Emotionen sind tückisch. Das ist unglaublich gut geschildert, sehr nah und sehr realistisch, wie ich es nach den Schilderungen eines Substitutionsmediziners sehe, mit dem ich mal lange sprach. Interessant sind auch immer wieder kulturelle Anspielungen auf Kunst, Literatur und Antiquitäten.
Unglaublich geschickt finde ich das Spiel der Autorin mit den Emotionen des Lesers. Eigentlich ist Nane ziemlich unmöglich und dennoch komme ich nicht umhin sie zu mögen, ebenso wie ihre idealistische Schwester Birgit, während mir Pia immer unsympathischer wird und ich spüre, wie Nane mich für sich vereinnahmt. Da die Arbeit auf einem Weingut vieler Hände bedarf, dreht sich nicht alles nur um diese drei Schwestern, doch auch die übrigen Charaktere sind vollständig ausgearbeitet und man fragt sich stets, was man von ihnen halten soll? Sind sie gut, sind sie böse? Welche Rolle spielen sie eigentlich in diesem Drama shakespeareschem Ausmaßes?

Unglaublich packend und spannend, dabei immer emotional nachvollziehbar, detailreich und gut recherchiert. Trotz der Details fand ich es nie langatmig und hatte ausnahmsweise nicht das Bedürfnis dieses über 400 Seiten lange Buch zu kürzen. Man ahnt, was auf einen zukommt, aber kommt es tatsächlich? Sind die bösen Vorahnungen richtig? Am Ende dachte ich mal, oh, nun ist sie zu weit gegangen, nun hat sie es übertrieben, aber nein, es kommt anders. Die Personen bleiben sich treu und das macht diesen Roman nicht nur fesselnd, sondern gibt ihm auch einen runden Abschluss. Absolut gelungen.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Penguin Verlag für dieses Vorabexemplar mit der absoluten Leseempfehlung.

Montag, 24. Dezember 2018

Kinderbuchblogger Aventskalender 2018

Winter, Liebe und ein Wiesel, Emma Wagner, gesprochen von Dagmar Bittner, Vertrieb Nova MD



Winter, Liebe und ein Wiesel, Emma Wagner, gesprochen von Dagmar Bittner, Vertrieb Nova MD

Juli ist 23 und alleinerziehende Mutter einer Fünfjährigen, Weihnachtsmuffel und ihre Mutter und ihre Großtante Clara erzieht sie eigentlich gleich mit. Allerdings ist Tochter Leni sehr viel einsichtiger als ihre exzentrische Großtante oder ihre eigenwillige Mutter, die im Erdgeschoß von Tante Claras Gründerzeit Villa ein erfolgloses Antiquariat betreibt. Doch auch das ist in Gefahr, weil ein wildfremder Mann behauptet, er sei der rechtmäßige Eigentümer und die Damen der Familie müssten zum Jahresende räumen. Die unbezahlten Rechnungen türmen sich auf, denn durch die frühe Mutterschaft hat Juli ihr Abitur nie beendet und muß nun mit einem ziemlich miesen Bürojob vorlieb nehmen. Wenn sie nur dazu käme und nicht ihre Mutter ständig zum Arzt kutschieren müsste oder von ihren älteren Schwestern mit Zusatzaufgaben betraut würde. Sie ist einfach zu nett und kann nicht nein sagen. Ihre Vorgesetzte ist ein Ekel und als sie ihren Chef um eine Beförderung bittet, bricht er bei ihrem Anblick zusammen. Und immer wieder kreuzen ihre Wege den des gutaussehenden Fremden, der ihrer alten Schrottkiste Starthilfe gibt, als er morgens nicht anspringt, und der ihr bei einem peinlichen Koch-Speed-Dating über den Weg läuft und und und... Zwischen alldem rieselt leise der Schnee und Weihnachten kommt trotz aller Katastrophen immer näher.

Dagmar Bittner, die mit ihrer jugendlich, fröhlichen Stimme durch diese heitere Romanze führt ist eine tolle Wahl. Durch ihre warme Stimmnuance wirken alle Beteiligten gleich viel sympathischer, auch wenn ich Julis Bürofreundin Melli mit ihrem Seifenoperntrick anstrengend finde. Juli mag ich eigentlich, allerdings lässt sie sich von ihrer Familie ganz schön einspannen, weil sie nicht nein sagen kann. Der gutaussehende Fremde, lässt ihr Herz höher schlagen, seine Augen, sein flacher Bauch, er scheint einfach perfekt, bis sie mit ihm aneinander rasselt, durch ein dummes Missverständnis. Hier kamen Juli und ich in einen Konflikt. Wenn Frauen mit Speckröllen von Männern Waschbrettbäuche erwarten, finde ich es schon etwas frech. Frau darf natürlich auch Männer mit Six-Pack lieben, aber solche Forderungen zu stellen, die man selbst nicht einhalten kann... da erwarte ich von Erwachsenen schon mehr nachsicht. Leo hingegen ist Mister Perfect. Hammerbody, seelenvolle Augen, aufmerksam, humorvoll, verständnisvoll, kinderlieb, geschickt, Retter in der Not, ein toller Schlittschuhlehrer... so viel Perfektion bereitet mit eine wenig Zahnschmerzen und ich werde dann leicht sarkastisch. Da war ich dann immer sehr froh über die schräge Tante Clara, die etwas aufdringlichen Schwestern und die super neugierige Mutter. Neben jeder Menge Missverständnisse und Schwierigkeiten, die überwunden werden müssen, gibt es natürlich noch das namensgebende Wiesel, das für zusätzliche Turbolenzen sorgt. Es ist eigentlich ständig was los, gelangweilt habe ich mich nie. Die Geschichte lässt sich gut hören, zum Schmachten kam ich aber leider nicht, da mir Leo einfach zu perfekt war. Er ist noch dazu zärtlich und ein ausdauernder und exzellenter Liebhaber, ja soviel Perfektion macht mich tatsächlich sarkastisch. Ich lege nun auch keinen Wert auf Liebesszenen mit Schmierpocke, aber das ist dennoch etwas viel des Guten. Ich frage mich nun ernsthaft, ob ich nicht inzwischen bei Liebesromanen für Jugendliche toleranter bin, da ich ihnen die uneingeschränkte Begeisterung einfach eher abnehme, da sie noch nicht durch Negativerfahrungen vorbelastet sind. Sorry, ich werde vielleicht langsam alt, es gibt genügend Liebhaberinnen von Mr. Perfect und Juli ist vielleicht manchmal etwas naiv, aber sie ist nicht blöd oder unangenehm, sondern durchaus sympathisch. Genervt hat mich daher weder Juli noch die Geschichte. Meine persönlichen Highlights, waren das Kochspeed-Dating, dessen vermeintlichen kulinarischen Verführungen mich beim Blick in die Weihnachtsfeinkostangeboten noch immer schmunzeln lässt, vor Grauen und der Weihnachtsmarktstand des Kindergartens. Da habe ich mich doch im Nachhinein gefreut, daß solch ein Stand in unserem Weihnachtsdorf nicht möglich ist, hier darf niemand frieren und alle deutlich netter waren, aber es kommen dennoch Erinnerungen hoch.

Diese MP3-CD sind optimal zum Hören auf einem PC oder ähnlichem Abspielgerät. Die Kapitel des Buches finden sich in den Tracks wieder. Aufgrund der Kapitellängen, werden sie dann immer noch in Untertracks geglieder, die zum Teil knapp 40 Minuten lang sind und von herkömmlichen portablen CD-MP3-Playern nicht erkannt werden, mein Autoradio erkennt sie, macht aber Kapriolen im Rückwärtsgang, so daß so lange Tracks sehr unpraktisch sind, weil man entweder das Trackende verpasst oder von vorne anfangen muss, wenn mal was dazwischen kommt. Die Tonqualität und die Aufmachung gefallen mir allerdings sehr gut. Neben der fantastischen Sprecherin möchte ich noch das absolut winterliche Setting loben. Bei soviel Schneegestöber steigert sich wirklich die Vorfreude auf Weihnachten, diesmal nicht sarkastisch.

Eine angenehme Winterromanze, mit wunderbarer Sprecherin.

Sonntag, 23. Dezember 2018

Was Jungs mit 15 wollen und warum ich das weiß, Heike Abidi, Oetinger



Was Jungs mit 15 wollen und warum ich das weiß, Heike Abidi, Oetinger

Justine ist 15 Jahre alt und weiß schon ganz genau was sie will. Nämlich in ihrem geliebten Internat bleiben und sich auf das Jurastudium vorbereiten, Hockey spielen und Querflöte im Orchester. Zu dumm nur, daß ihre Mutter ihren Spitzenmanagerjob an den Nagel gehängt hat, um sich mit „Lolas Liebesschule“ selbstständig zu machen. Das Schulgeld kann sich ihre Mutter daher erst mal nicht leisten und Justine muß nun auf eine Gesamtschule gehen. Aber zum Glück ist sie vernünftig und akzeptiert, was sie ja eh nicht ändern kann und macht doch lieber das Beste draus. Ihre Geduld wird auf eine harte Probe gestellt, als ihre Mutter sie und ihren Gepäckberg noch nicht einmal vom Bahnhof abholt. Zum Glück trifft sie dort auf die coole Giulia, die mit anfasst und die ihr sofort sympathisch ist. Sie geht sogar in ihre Klasse! Eigentlich alles bestens, würde sie sich nur nicht über all die dummen Kommentare ihrer Mitschüler wundern. Noch mehr wundert sie sich, als sie merkt, daß es in Wirklichkeit die Gedanken aller Männer und Jungs in ihrer Umgebung sind, die sie hört, seit sie ein Kugelblitz getroffen hat. Dieses Gedankenwirrwarr ist unglaublich anstrengend, aber auch ganz praktisch, wenn sie an Lenny mit dem süßen Grinsen denkt, denn der  scheint ja eigentlich nur sehr schüchtern zu sein, wenn man seinen Gedanken glauben schenken darf...

Vorsicht! Warnung: wenn man beginnt zischt man nur so durch das Buch! Die Geschichte ist wirklich süß und witzig und die Hauptpersonen einfach nur zum Gernhaben, ohne nervig perfekt zu sein. Es ist locker, flockig und doch fesselnd geschrieben. Zwischendurch sind ein paar Chat-Verläufe eingestreut, denn kein Teenager-Alltag ist heute mehr ohne Chat-Nachrichten von den Freunden möglich. Das macht die beschriebenen Situationen noch unmittelbarer, als wäre man mittendrin. Ich mag das Talent von Heike Abidi sympathische Protagonistinnen mit Herz und Hirn zu schaffen, die man auch gerne im realen Leben treffen würde, immerhin werden die Heldinnen beim Lesen ja auch lebendig. Wenn ich da allerdings an Justines Mutter denke, fürchte ich, daß ich auch so das eine oder andere Mal erröten würde, würde ich ihr begegnen. Als Mutter eines Sohnes weiß die Autorin genau wovon sie schreibt, wenn sie eine Lanze für unsichere Jungs bricht, denn den Jungs geht es meistens nicht besser als den Mädels.

Justine hat da wirklich eine Herausforderung zu meistern, Ort neu, Schule neu, Haus neu und das Auto mit der dezenten Beschriftung „Lolas Liebesschule“ sind für eine 15 Jährige echt schon harter Tobak. Die Gedanken der Männer in ihrer Umgebung zu hören ist aber noch viel schonungsloser. Schließlich ahnen die ja nichts davon, daß sie „belauscht“ werden und sind absolut unbarmherzig ehrlich. Dabei darf sie sich natürlich nicht anmerken lassen, daß sie die Gedanken belauscht. Ein wunderbar herrliches Gedankenspiel, das Justine immer wieder neues Gefühlschaos garantiert. Aber natürlich geht auch auch um andere Themen für diese Zielgruppe, so müssen sie eine Buchpräsentation vorbereiten und so bekommt man so ganz nebenbei noch wunderbare Lesetipps, während man noch über die Kino-Diskussion zwischen Mutter und Tochter schmunzelt.

Ein herrliches Gute-Laune-Wohlfühlbuch ab 13 Jahren, das noch dazu wunderbare Lese- und Kinotipps gibt!

Freitag, 21. Dezember 2018

Lotti & Otto, Eine Geschichte über Jungssachen und Mädchenkram, Collien Ulmen-Fernandes, Illustr. Carola Siverding, Edel Kids



Lotti & Otto, Eine Geschichte über Jungssachen und Mädchenkram, Collien Ulmen-Fernandes, Illustr. Carola Siverding, Edel Kids

Lotti ist ein kleines Otter-Mädchen, das immer eine lustige rote Bommelmütze trägt und das Abenteuer sucht! Am liebsten in Form von Monstern, denen sie gerne Fallen stellt, um sie zu fangen. Bisher hatte sie da aber wenig Glück, anders als beim Angeln, wobei sie großes Geschick beweist. Otto ist ein kleiner Otterjunge mit blauer Bommelmütze, der gerne mit backt und aus alten Gardinen ein Zelt näht, da er ins Ferienlager soll, wo er doch ein wenig Schutz vor Monstern möchte, die er absolut fürchtet. Deswegen möchte er auch gar nicht dorthin! Aber er muss und trifft dort auf Lotti, die nicht nur genauso aussieht wie er, sondern auch all die Dinge liebt, die er fürchtet, dafür aber Backen und Nähen nichts abgewinnen darf. Leider werden die Tierkinder nach Geschlechtern getrennt in Gruppen eingeteilt und nicht nach Interessen. Wie soll Lotti nun um das Backen herumkommen, für das sie nun so gar kein Talent hat und sich Otto vor dem Angeln drücken?

Ein Bilderbuch über Geschlechterrollen, das fand ich cool, denn um die Gesellschaft zu ändern, muss man mit den Gedanken in den Köpfen beginnen. Also war ich sehr neugierig, fand allerdings die gewählten Beispiele jetzt nicht krass genug. Ich kenne genügend Jungs die Backen, im Nähkurs meiner Töchter war auch ein Junge, aber Jungs die Angeln kenne ich nicht so viele (das ist ja auch langweilig, mit dem vielen rumsitzen), dafür sind aber auch im Grundschulalter Teddybären noch eine Selbstverständlichkeit. In sämtlichen Ferienfreizeiten meiner Töchter waren die Gruppen durchmischt und es gab Angebote, die jeder wahrnehmen konnte, auch wenn einige Angebote mehr Jungs anlockten als Mädchen. So der ganz krasse Mädchenkitsch wie Barbies, Prinzessinnenkostüme, Glitzerkram und Schminke fehlten hier in der Tierwelt ebenso wie Roboter, Waffen, Mondraketen, Technik, Schnitzmesser..... Daher brauchte ich dringend eine Kindermeinung für dieses Buch mit der Altersempfehlung 4 – 6 Jahre.

Die fast 4 jährige Emilia fand offensichtlich den Textanteil zu hoch, nach 1,5 Seiten im öden Schwimmbadcafé schaltete sie ab. Der nächste Versuch scheiterte ebenso schnell. Nein, ich habe ein Kind aus einer lesebegeisterten Akademikerfamilie gewählt, daß durchaus eine positive Einstellung zu Büchern hat, aber auch die wirklich zauberhaften Illustrationen von Carola Sieverding konnten ihre Aufmerksamkeit nicht lange fesseln. Das Text-Bild-Verhältnis ist wohl für 4 Jährige noch zu textlastig, daher würde ich es für die Altersgruppe 5 – 7 Jahre empfehlen.

Da in der turbolenten Vorweihnachtszeit mir einfach kein Kinder der entsprechenden Altersgruppe mehr begegnete und meine Jüngste (9) immer wieder nach dem Buch schielte, wurde sie meine nächste Zuhörerin. Ihre Konzentrationsspanne war kein Problem. Ihr Urteil: nein, das darfst Du nicht verschenken, das will ich behalten! - Warum? - Weil es cool ist, es erklärt ganz klar, dass nicht alle gleich sind und jeder mögen darf was er will. Als ich sie fragte, ob das mit den typischen Rollenbildern in der Geschlechterverteilung gut rübergekommen wäre, schaute sie mich nur fragend an.

Die Sprache ist gut verständlich, wenn auch die Sätze für 4 Jährige noch zu lang und der Textanteil zu hoch. Die Begriffe sind bekannt, die Gedanken für die meisten Kinder aber so nicht relevant, weil in der Praxis die Gesellschaft doch sehr viel offener ist, als man es meinen mag. Die Akzeptanz von Querdenkern fand meine Tochter aber sehr deutlich und hilfreich.

Collien Ulmen-Fernandes ist Mutter einer kleinen Tochter (jetzt 5) und gibt Erziehungsratschläge gemeinsam mit Jesper Jul und Kirsten Fuchs im Familientrio der Süddeutschen Zeitung. Meistens tendiere ich zu den Ansichten von Kirsten Fuchs und am Wenigsten zu Jesper Jul, die mir zu realitätsfern sind. Daher war ich auf diese Bilderbuchumsetzung sehr gespannt. Man muss natürlich überlegen, daß die Umsetzung durch die Wahl der Tiere als Erklärmedium beschränkt ist. Backende oder angelnde Otter kann man sich wohl besser vorstellen als Barbie spielende und PC-zockende Otter.

Optisch hat Carola Sieverding die Geschichte wunderbar umgesetzt, mit herrlich leuchtenden und fröhlichen Farben. Mit ganz vielen liebevollen Details gibt es jede Menge zu entdecken und so werden Kinder das Buch auch immer wieder gerne zur Hand nehmen, es durchblättern und die Geschichte durch den Kopf gehen lassen. Die Gestaltung finde ich ausgesprochen gelungen.

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Ostwind – Der große Orkan, Lea Schmidbauer, Alias Entertainment



Ostwind – Der große Orkan, Lea Schmidbauer, Alias Entertainment

Mikas Rückkehr aus den Vereinigten Staaten ist angekündigt und alle machen sich Gedanken, wie Ari in diese besondere Beziehung zwischen ihr und Ostwind hinein passt. Doch eigentlich bleibt gerade keine Zeit, weil ein Sommersturm angekündigt ist und alle damit beschäftigt sind die Pferde hereinzuholen und den Hof sturmfest zu machen. Alle, außer Ari und das stinkt dieser gewaltig! Wegen der Auflagen des Jugendamtes hat sie den Auftrag das Telefon zu hüten, während selbst Marianne die Köchin mit den Pferden hilft. Als der Notruf eines Trupps einer Reitershow eingeht, deren Wagen einen Unfall hatte und die Pferde nun panisch durchs Gelände jagen, denkt Ari nicht lange nach. Sie sattelt Ostwind und reitet in den Sturm. Sie, die keine Angst zu kennen scheint, fängt auch tatsächlich einige der Pferde ein und kann sie davor bewahren auf die Straße zu laufen und bringt sie eigenmächtig nach Kaltenbach. Dort staunt sie beim Anblick der Proben der Kunstreiter, aber auch daß deren Showstar „der große Orkan“ ihrem Ostwind verblüffend ähnlich sieht. Allerdings prallen hier zwei Welten aufeinander, die wenig Verständnis für einander haben und die jede die andere für Tierquäler hält. Zum Abschied bedanken sich die Artisten mit Freikarten, die aber niemand außer Ari und Fanny nutzen will. Natürlich kommt es zu komplizierten Verwicklungen, wenn ausgerechnet die zwei auftauchen!

Der Einstieg in die Geschichte war rasant und gerade mit Fanny und ihren Versuchen in der Bibliothek den einen genialen Artikel für ihre Bewerbung für die Journalistenschule zu schreiben auch witzig. Fanny gefällt mir mit jedem Band besser, Wildfang Ari aber auch. Wer die zwei kennt, dem ist auch klar, dass es wieder einiges an Chaos und Turbolenzen geben wird. Und tatsächlich spielt dieser Band diesmal weniger auf Kaltenbach, in Andalusien oder auf einer Ranch in den Staaten, sondern im und um eine fahrende Pferdeshow. Natürlich zieht Ari heimlich mit Ostwind bei der Truppe von Equleuus ein, doch soviel Talent und Energie lassen sich natürlich nicht verbergen. Der Blick hinter die glitzernde Zirkuswelt ist faszinierend und ernüchternd zugleich. Die Hoffnung auf Ruhm und Ehre ist allgegegenwärtig, auch wenn sie eher unbegründet ist. Alltagssorgen drücken aufs Gemüt und der leere Geldbeutel bestimmt über die tierärztliche Versorgung. Da stellt sich mir immer wieder die Frage: Was ist besser, sich eine solche Show anzusehen, um mit der finanziellen Versorgung die Pflege von Tieren und Mitarbeitern zu sichern, oder sie zu boykottieren? Eine eindeutig richtige Antwort habe ich für mich noch nicht gefunden. Allerdings stellen auch die Artisten die Welt des Pferdeleistungssport und seine Methoden in Frage und sprechen Mika damit aus der Seele, ohne daß sie einander begegnet sind.

Der Schreibstil von Lea Schmidbauer ist wirklich packend. Sowohl was die Schilderungen des Showlebens angeht, als auch die kleinen Tricks, mit denen Maria Kaltenbach mal wieder hinters Licht geführt werden soll. Doch die ist zwar fast 75, aber nicht so arglos wie manche meinen. Dieses Abenteuer ist sehr viel spannender als viele Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Es ist mir zwar klar, daß es gut ausgehen wird, wie das aber gehen soll ist mir jedoch absolut schleierhaft gewesen und trieb mich unaufhaltsam voran. Meine Tochter war nicht ganz so begeistert, daß ihre Mutter vor lauter Spannung beim Lesen immer wieder verstummte und heimlich weiterlas... aber mich hatte es auch emotional gepackt. Herrn Kaans Geschichten von den Seelen der Pferdemenschen, die ihre Kräfte mit den Pferden teilen und diesen helfen, sind zwar fantastisch, aber auch sogleich faszinierend und sind wunderbar mit dieser Serie verwoben.

Bei der Einführung Aris in die Reihe, dachte ich ja, daß Mika aussteigen würde, da die Schauspielerin Hanna Binke nicht weitermachen wolle, aber Mika bleibt beständig und Ari verjüngt die Serie einfach nur wieder, um der Zielgruppe nicht zu entwachsen. Außerdem ist Mika inzwischen schon deutlich „gezähmter“, wenn auch noch nicht ganz, wenn es um ihre geliebten Pferde und allen voran Ostwind geht, kennt sie kein Pardon. Auch der sechste Band zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen oder deutet ein Ende der Serie an. Noch ist Ostwinds Geschichte nicht auserzählt. Wir freuen uns schon auf die nächsten Geschichten und werden uns bis dahin dann Ende Februar den 4. Film im Kino ansehen.

Wir bedanken uns ganz herzlich für dieses Rezensionsexemplar, das uns absolut gepackt hat!

Montag, 17. Dezember 2018

Das 18. Türchen im #Kinderbuchadvent: Theo und das Geheimnis des schwarzen Raben, Ute Krause cbj



Das 18. Türchen im #Kinderbuchadvent: Theo und das Geheimnis des schwarzen Raben, Ute Krause cbj

Der 9 jährige Theo lebt mit seiner Mutter und dem Freund seiner Mutter Martin, in Berlin, Friedenau. Martin ist ein arbeitsloser 3-Sterne-Koch, der nicht bereit ist, unter seinem Niveau zu kochen und daher lieber zu Hause neue Gerichte ausprobiert, um ein eigenes Kochbuch heraus zu geben, als unter seiner Würde zu arbeiten. Doch 3-Sterne-Gerichte entsprechen meistens nicht Kindergeschmack und Theo gerät daher ständig mit Martins wegen des Essens aneinander. Wie sehr würde sich wünschen, daß sein Vater da wäre, der ist eines Tages als er ganz klein war, einfach verschwunden! Eines Nachts geschieht etwas Wunderliches: Ein Piratenschiff mit roten Segeln ankert im Baum vor Theos Fenster und der Kapitän durchsucht sein Zimmer! Als er Theo nicht findet, geht er in die Küche und probiert dort die Reste von Martins neuester Kreation. Widerlich! Sofort verliert Theo die Angst und sie freunden sich an. Leider sucht er von nun an den Himmel vergeblich nach dem Schiff ab. Bis er von Martin in den Ferien in ein furchtbares Feriencamp geschickt wird. Ein Rabe taucht auf und nimmt ihn mit auf das Schiff, daß erneut im Baum ankert. An Bord sind nur der Rabe als Kapitän, eine Perserkatze und ein vergesslicher Koch. Diese seltsame Besatzung nimmt ihn mit auf eine abenteuerliche Reise, zu Theos Vater.


Autorin Ute Krause hat diese abenteuerliche Reise nicht nur geschrieben, sondern auch selbst illustriert, so daß die Bilder wirklich genau zum Text passen. Das finden wir immer toll, weil wir uns bisweilen darüber ärgern, wenn Illustrationen in Büchern im Widerspruch zum Text stehen. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte Ute Krause im Ausland z.B. in Indien, der Türkei, Nigeria und den USA. Diese vielfältigen Einflüsse spielen in diese Geschichte mit hinein, da sie zum Teil anmuten wie ein Abenteuer aus Tausend und Einer Nacht in der Kinderfassung. Diese märchenhafte Einflüsse mildern Theos Erlebnisse, ab. Das Zusammenleben mit Martin, dem Freund seiner Mutter, der nicht bereit ist, auf seine kindlichen Bedürfnisse eingehen möchte und deswegen die Mutter drängt, ihn in ein Feriencamp zu schicken, obwohl er es nicht möchte. So märchenhaft diese Einflüsse, so sagenhaft ist auch Theos Abenteuer. Der Junge, der seinen Vater sucht, der verschollen ist und an den er sich nicht mehr erinnern kann. Der in seinen Gedanken natürlich ein wahrer Held ist, umso mehr, da er sich mit Martin immer mehr streitet. Neben all den märchenhaften Elementen geht es aber um ein reales, ernstes Thema: Das Verhältnis zwischen Kindern und den neuen Partnern der Eltern. Nur weil das Elternteil den neuen Partner liebt, heißt es nicht automatisch, daß es eine Bereicherung für das Kind ist. Oftmals wird er als Störfaktor empfunden, weil sie in die bestehende Eltern-Kind-Konstellation eindringen und der neue Partner selbst unsicher ist, wie er sich dem bislang fremden Kind gegenüber verhalten soll. Gerade Jungen fehlt oft beim Aufwachsen eine männliche Bezugsperson, deswegen richtet sich dieses Buch vor allem an Jungen, aber nicht nur.
Dieses Herzensanliegen der Autorin, dieses Thema, daß für viele Kinder in Großstädten Alltag ist, sensibel in einen witzigen Abenteuerroman, ist ihr gelungen. Der Rabe Alchibar spricht mit rollendem Raben-R, einem Krächzen gleich, der Smutje ist zwar der einzige Mensch außer Theo auf dem Schiff, aber wegen seiner Schusseligkeit, keine große Hilfe und Thai ist lange Zeit unergründlich für Theo. Die farbigen Illustrationen lockern die Lesestrecken auf, da 9 jährige Jungen oft keine leidenschaftlichen Leser sind. Aber Tiere auf einem Piratenschiff, sind ja schon sehr abenteuerlich. Außerdem muß Theo lernen ohne Technik zu navigieren, mit einem Sextanten und dem Stand der Sterne und der Sonne. Manchmal kann Technik versagen und da ist es gut, die Grundlagen zu beherrschen und seinem Herzen zu folgen. Dadurch gewinnt Theo auf der Reise, mehr als er ahnt. Das Schöne an Theo ist, egal was ihm auch passiert, er bleibt sich immer treu und wenn er auch seinen Ekel gegenüber Martins Kreationen äußert, so wird er niemals fies, egal was ihm wo passiert und wie übel man ihm auch mitspielt.


Sensibel und spannend und manchmal auch witzig! Da es aber ein ernstes Thema ist, ist es nicht so lustig, wie manch anderes ihrer Bücher.

Dieses fantastische Abenteuer für Jungen und Mädchen ab 9/10 Jahren könnt Ihr gewinnen, wenn Ihr mir verratet, ob Ihr womit Ihr Euch schon mal zu Weihnachten ein Tier gewünscht habt und ob ihr es bekommen habt.

Teilnahmebedingungen:
•   Das Gewinnspiel beginnt am 18.12.18 und endet am 19.12.18 um 23.59 Uhr
•   Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen
•   Der Versand erfolgt ausschließlich innerhalb Deutschlands
•   Wenn ihr einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlasst, erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden
•   Der glückliche Gewinner wird am 20.12.18 in diesem Beitrag verkündet. Bitte hinterlasst mir eine Kontaktmöglichkeit (E-Mailadresse, Lovelybooksname, Instagramlink, usw.) damit ich mich auch zusätzlich noch mal bei dem Gewinner melden kann

Morgen öffnet sich das nächste Türchen bei Eliane von Mint & Malve https://www.mintundmalve.ch/. Schaut wieder herein!

Den Überblick, wo Ihr die nächsten Türchen findet, erhaltet Ihr bei unserer Organisatorin Anna
https://kinderbuch-detektive.de/kinderbuchblogger-adventskalender-2018 der ich ebenso herzlich Danken möchte, wie Constanze von Kitzing, die uns das wunderbare Banner entworfen hat.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim cbj Verlag für dieses Verlosungsexemplar für den Adventskalender der Kinderbuchblogger.

Edison – Das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes, Torben Kuhlmann, inszenierte Lesung mit Bastian Pastewka, der Hörverlag


Edison – Das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes, Torben Kuhlmann, inszenierte Lesung mit Bastian Pastewka, der Hörverlag

Nach Armgstrong und Lindbergh nun der 3. Mausentdeckerstreich von Torben Kuhlmann, der völlig unabhängig von den zwei erfolgreichen Vorgängern ist.
Diesmal dreht sich die Geschichte um die wissbegierige kleine Maus Pete, die mit seinen Artgenossen an der Mäuseuniversität die Erfindungen der Menschen verfolgt. Dank einer alten Tagebuchnotiz seines Urahns erfährt er von einem Schatz, der auf dem Meeresgrund liegen soll. Dummerweise sind Mäuse einigermaßen wasserscheu und sind keine großen Taucher. Da ihm alleine nicht einfallen will, wie es ihm gelingen könnte, diesen Schatz zu bergen, wendet er sich an den berühmten Mäuseprofessor. Gemeinsam entwickeln sie die Mäusetauchfahrt, wobei sie natürlich zu allererst einige Vorstudien vornehmen müssen, ehe ihnen der große Coup gelingt und der Schatz sie verblüffen kann. Doch bis dahin muss Pete erst noch anstrengende Forschungen anstellen und auch mit Misserfolgen umgehen lernen.

Torben Kuhlmann geb. 1982 ist eigentlich ein Tüftler und Bauer. 2005 begann er daher sein Studium an der Hochschule für Angewandt Wissenschaften Hamburg im Studiengang „Illustration und Kommunikationsdesign“. Daran erkennt man schon, daß er nicht nur gerne Zeichnet, sondern auch einen Hang zu Technik besitzt. Wir haben ihn im Verdacht, mit seinen Werken nachweisen zu wollen, daß hinter jeder technischen Errungenschaft in Wahrheit eine Maus steckt. Seine Zeichnungen sind geprägt von liebevollem Hang zum Detail und technischer Konstruktionen, sowie  charakterstarker Mausphysiognomie. Ebenso genau geht er allerdings auch in der Schaffung des Mäuseuniversums vor. So erklärt er logisch, wie der Professor und Pete mit Akribie die Schatzkarte verorten, nachdem sie zuvor etliche Unterlagen durchforstet haben oder die Struktur der Mäuseuniversität, in der lediglich einmal die Woche in einem gut verborgenen Raum in einem Hohlraum hinter einem Bücherregal eines Buchladens unterrichtet wird. Der Zugang ist gut verborgen, denn das Eingangsloch ist so klein, daß es nicht weiter auffällt.
Nach dieser Lobhudelei für die Illustrationskunst des Autors fragt man sich zu Recht: Und warum um alles in der Welt hören die nun das Hörbuch? - Ganz einfach, die Geschichte als solche ist wirklich originell, fast so originell, wie Bastian Pastewka in sämtlichen Rollen. Die hörspielgleiche Inszenierung des HR2 mit nur einem Sprecher aber jeder Menge Geräusche, ist so unnachahmlich, daß sie absolut hörenswert ist und auch neben den wunderbaren Illustrationen Bestand hat. Damit die Hörer in der Hinsicht aber nicht ganz leer ausgehen, enthält auch dieses Hörbuch wieder ein kleines Booklet, damit es sich beim Hören besser träumen lässt, von diesem mausestarken Vorreiter des Fortschritts.
Bastian Pastewka ist nicht nur ein begnadeter Stimmartist, seine Stimme ist auch unglaublich angenehm und beruhigend, so daß er einer der Lieblingssprecher für Gute-Nacht-Geschichten meiner Tochter ist.
Wir sind allerdings sehr froh, daß er ihr hierbei nicht das Telefonbuch zur Beruhigung vorliest, sondern eine spannende Schatzsuche, die Kindern zeigt, daß Schätze nicht zwingend aus Gold und Juwelen bestehen, sondern wahrer Reichtum auch ganz anders aussehen kann. Auch Wissen ist Reichtum, daher sollen die Zuhörer im Rahmen dieses Abenteuers auch noch einiges über die Entwicklung der Glühbirne und seinen genialen Erfinder (dem neben der beteiligten Maus, den offiziellen Entwickler eben) Thomas Alva Edison. Zu diesem befindet sich auch eine ganze Booklet-Seite in der CD, die sich diesem überaus produktiven Geist widmet. Mögen Pete und der Professor viele kleine Zuhörer in ihrem Forschergeist bestärken oder diesen wecken. Denn Technik ist nicht langweilig, sondern unglaublich spannend. Dies zu erkennen hilft der sympathische Pete, der mit seinen Beobachtungen des Alltags zu unglaublich praktisch anwendbaren Schlussfolgerungen für kniffelige Probleme kommt. Sehr anschaulich und gut verständlich auch für Kinder, wird so z.B. das Prinzip der Tauchglocke erklärt, das sich auch gut zu Hause in der Badewanne nachstellen lässt (oder im Sommer im Schwimmbad oder Planschbecken). Allerdings lernen Kinder nicht nur, daß es nicht nur Superstars in Castingshows gibt, sondern auch solche der Wissenschaft, aber auch, daß dies Geduld, Ideen und auch Niederlagen erfordert. Geniale Erfindungen fallen nicht vom Himmel. Allerdings ist dies kurzweilig verpackt, solange wie dies in der Realität dauert, dauert es in diesem 50 minütigem Hörerlebnis natürlich nicht.

Ein absolut mausstarkes Hörerlebnis, das bei Kindern Interesse für Technik weckt und stärkt, während sie dem Auffinden des Schatzes entgegenfiebern!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Hörverlag für dieses Hörbuch, dem wir schon so lange entgegengefiebert haben!

Sonntag, 16. Dezember 2018

16. Türchen im #Kinderbuchadvent: Die Trabbel-Drillinge (2) Lämmer, Glamour, Macarons, Anja Janotta, cbj Verlag



16.  Türchen im #Kinderbuchadvent: Die Trabbel-Drillinge (2) Lämmer, Glamour, Macarons, Anja Janotta, cbj Verlag

6 Monate ist es nun her, seit die exzentrisch glamourösen Trabbels nach Deininghofen gekommen sind und im alten Familienstammsitz „Babs bestes Bio-Hotel“ zu eröffnen. Der Trubel um die Eröffnung hat sich gelegt und selbst die Dorfbewohner haben sich langsam aber sicher an die eiigen und doch so verschiedenen 12-jährigen Zwillinge Bella (die Schöne und Sportliche), Vicky (die Kluge und Schlagfertige) und Franka (die Nette und Schokoladige), ihre Turban-tragende Powermutter Babs und die exaltierte Großmutter und Herzensbrecherin Eleonore gewöhnt. Doch die Buchungen bleiben aus und das Geld wird knapp. PR-Profi Babs ist ratlos, da sie ihre Töchter nicht wieder der Presse preisgeben möchte. So beginnt Franka in der örtlichen Bäckerei ihre feinsten Konditorwaren zu verkaufen, Eleonore startet ein Instagram-Account und Babs lässt Martin, einen PR-Kollegen kommen. Doch die Mädels mögen Martin nicht und da können auch noch so zarte Macarons und feurige Schokolade nicht weiterhelfen. Vicky ist unglücklich in ihren alten Klassenkameraden aus Berlin, Emil verliebt und will nur noch zurück in die Großstadt. Auch Bella würde gerne mal wieder richtig shoppen gehen. Franka hingegen liebt ihre neu gefundenen Freunde und setzt alle Schokoladentöpfe und Schafherden in Bewegung, um zu bleiben.

Eigentlich steht Trabbel für Trubel, doch zu Beginn ist eher Blues angesagt. Die Kasse ist leer und Weihnachten steht vor der Tür. Vicky hat Liebeskummer, Bella ist meistens im Stall um Volitigieren und Franka versucht immer wieder vergeblich mit ihrer besten Freundin aus dem Dorf einen Mädels-Film-Abend oder Nachmittag hinzubekommen. Aber nie klappt es! Immer wieder ruft sie irgendjemand herbei, weil es einen angeblichen Notfall gibt, bei dem nur sie helfen kann! Daran ob sie mal Hilfe braucht oder einfach einen Nachmittag mit ihrer besten Freundin Johanna scheint aber leider nie einer zu denken. Langsam stinkt das Franka ganz gewaltig und sie beginnt über Strategien nach zu denken, wie sie langfristig ihr Ziel erreichen kann, egal was die anderen wollen: hier bleiben! Und diesen Kampfgeist merkt man auch ihren Gaumenfreuden an, die variieren nun von pastell-süßen Macarons zu teuflisch feuriger Chili-Schoki. Doch während mir schon beim Zuhören der Rachen brannte, gehen bei ihren egozentrischen anderen Dritteln keinerlei Alarmglocken los. Was Franka aber nicht ahnt: sie ist nicht allein, Unterstützung gibt es für sie außerhalb der Familie!Denn nicht nur ihre leuchtende Haarpracht würde im Dorf fehlen, auch sie als Mensch.


Auch wenn die Geschichte in der 3. Person erzählt wird, nimmt man automatisch Frankas Perspektive ein. Klar, kann die Story nicht in Ich-Form erzählt werden, denn manchmal weiß Franka ja selbst vor lauter Wir nicht, ob sie ein Ich hat, ständig muß sie für andere da sein, da geht das Ich schon mal unter. Aber nicht bei ihren Freunden und die sind ebenso liebenswert und pfiffig wie sie! Die würde ich auch nicht missen wollen, auch weil ich selbst nicht der Großstadt-Typ bin. Städtetrip ja, aber leben? Für alle jungen Mädchen die von der Landflucht träumen und die Großstadt herbei sehnen, zeigen Franka, Vicky und Bella ganz klar, wie konträr Großstadt und Land sind. Die anfangs abweisende Art der Dorfbewohner, hat nicht nur Schattenseiten und die Großstadt ist oft mehr Glanz und Glamour als Sein. Vor allem Vicky ist diesmal ganz schön zickig, aber der erste Liebeskummer ist halt besonders schwer....

Jeden Seitenabschluß und jeden Kapitelstart ziert eine süße Vignette von Inka Vigh, die die Lektüre noch schöner macht. Die Schrift ist angenehm groß und erleichtert gerade Mädchen, die noch nicht im Lesefieber sind, das Weiterlesen ungemein.

Nachdem in Band 1 Frankas geheimes heiße Schokoladenrezept abgedruckt war, verrät uns Anja Janotta nun das Geheimnis ihrer himmöischen Macarons und Macadamia-Brownies mit Popcorn. Die Rezept sind gut verständlich erklärt, vor allem, wenn man vorher das Buch gelesen hat. Allerdings mögen wir Macarons nicht so gerne, daß sie uns diesen Aufwand wert sind, weshalb wir das Rezept diesmal nicht getestet haben, die Brownies stehen aber noch auf der Wunschliste meiner Töchter. Ich bin mehr von der Schokocrossies-mit-Zimt-Fraktion.

Anja Janotta verbrachte ihre Kindheit in Saudi-Arabien und Algerien auf. In München studierte sie Diplom-Journalistik und arbeitet heute als Online-Redakteurin, wenn sie nicht gerade Pralinen-Seminare gibt oder Kinderbücher schreibt. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie an einem See in Oberbayern (bei ihren FB Fotos kann man leicht neidisch werden, so stelle ich mir gerne die neue Heimat der Trabbels vor). Sie teilt mit Franka nicht nur die Liebe zum Landleben, sondern auch zu süßem Seelenbalsam.

Modern, frische Mädchenreihe um Kummer, Keks und Kapriolen! Eben Unterhaltung mit Herz.

Dieses verführerische Mädchenbuch könnt Ihr gewinnen, wenn Ihr mir verratet, womit Ihr Euch Tage versüßt, an denen aber auch gar nicht klappen will!

Teilnahmebedingungen:
•   Das Gewinnspiel beginnt am 16.12.18 und endet am 17.12.18 um 23.59 Uhr
•   Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen
•   Der Versand erfolgt ausschließlich innerhalb Deutschlands
•   Wenn ihr einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlasst, erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden
•   Der glückliche Gewinner wird am 19.12.18 in diesem Beitrag verkündet. Bitte hinterlasst mir eine Kontaktmöglichkeit (E-Mailadresse, Lovelybooksname, Instagramlink, usw.) damit ich mich auch zusätzlich noch mal bei dem Gewinner melden kann

Morgen öffnet sich das nächste Türchen bei Lütte Lotte https://luettelotte.de Schaut wieder herein!

Den Überblick, wo Ihr die nächsten Türchen findet, erhaltet Ihr bei unserer Organisatorin Anna
https://kinderbuch-detektive.de/kinderbuchblogger-adventskalender-2018 der ich ebenso herzlich Danken möchte, wie Constanze von Kitzing, die uns das wunderbare Banner entworfen hat.