Montag, 13. März 2017

Frieda Kratzbürste und ich, Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeyer, Oetinger



Frieda Kratzbürste und ich, Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeyer, Oetinger
Anna ist sieben Jahre alt und schüchtern. Zum Glück hat sie zur Geburt Frieda Kratzbürste, ihre Lieblingspuppe bekommen. Außer ihr findet Frieda eigentlich niemand schön, denn sie sieht eher wie ein Stoffungeheuer mit Drahtbürste aus, aber das ist Frieda herzlich egal. Frieda steht ihr mit Rat und Tat zur Seite, egal was passiert. Sie ist ganz schön vorlaut, respektlos und frech, aber sie hat immer witzige Ideen. Es wirkt nur manchmal auf Dritte seltsam, wenn Anna mit Frieda laut spricht, die gucken dann immer so, wie peinlich!
Als Anna von Marie aus ihrer Klasse eine Geburtstagseinladung erhält, ist Anna sofort besorgt. Was ist, wenn da lauter unbekannte Kinder sind? Wenn die sie dann nicht mögen? Wenn die dann auch noch gucken? Sie will da nicht hin, aber ihre Mutter findet die Einladung und nun muss Frieda gehen. Ihr schlottern ganz schön die Knie vor dem was da kommen mag, zum Glück ist die freche Frieda bei ihr!
Dieses Buch für Leseanfänger entstammt der Feder des Erfolgsduos Betram/Schulmeyer, die schon für die Coolman-Reihe verantwortlich sind. Aber die ist ja nun mehr für Jungs und Anna und Frieda ist für Mädchen. Die sind ja bisweilen etwas schüchtern, wie auch Anna. Anna’s Sorgen hat Heribert Schulmeyer ihr mit wenigen Strichen stets passend ins Gesicht gezeichnet. Das ist offensichtlich, aber auch witzig!
Meine siebenjährige Tochter ist bisweilen auch schüchtern, käme allerdings nie auf die Idee, eine Geburtstagseinladung auszuschlagen. Aber die Angst vor dem großen starken Stefan, der Anna immer ärgert und den sie bereits auf dem Weg zu Marie trifft, die kann sie nur zu gut verstehen! Auch die Wichtigkeit von Frieda, die ist völlig logisch für sie! Unsere Frieda heißt Püppi und ist schon oft gestopft worden. Die Aufteilung von Text und Bild ist meistens optimal für Leseanfänger, da zu viel Text pro Seite zu ermüdend ist. Hier ist geschickt meist oben der kurze Textabschnitt gedruckt und die unteren 2/3 sind farbenfroh illustriert. Bei den ganzseitigen Illustrationen, ist leider der Text auf der gegenüberliegenden Seite länger, aber auch nicht extrem lang. Leider ist die Schrift zwar groß, aber nicht der gängigen Fibelschrift der Lesefibeln angepasst. Für Kinder, die sich mit dem Lesen noch schwer tun, ist es ein unnötiges Hindernis, andersartige „L“ und „a“ zu erkennen. Vielleicht wird das ja im nächsten Band anders.
Die Geschichte gefiel meiner Tochter so gut, daß ich sie in einem Rutsch vorlesen mußte, obwohl sie sie selbst hätte lesen können, aber es war spät und der Schwimmunterricht ermüdend…. Da wollte ich dann auch wissen, wie es Anna auf der Party so ergeht! Die Party wird sehr lustig (zumindest für die Kinder, für Maries Mutter vielleicht weniger) geschildert. Durch die aufräumende Mutter kommt es noch zu einem Spannungshighlight, das natürlich gut endet. Frieda macht Anna Mut und so schafft sie es auch beim Topfschlagen im Mittelpunkt zu stehen. Es läuft zwar nicht so, wie sie es sich denkt, aber eigentlich viel besser für sie. So stellt sie fest: Dank Frieda hat sie sich was getraut und es ist dadurch eine ganz tolle Party geworden und sie vielleicht ein bisschen mutiger.
Das Buch ist etwas länger als viele sonstige Bücher für Erstleser, dadurch kann sich die Geschichte besser entfalten und ist nicht so platt. Allerdings ist für Erstleser die Schrift schon etwas klein. Das zweite Schuljahr kommt mir da geeigneter vor. Das Vokabular ist für Kinder gut verständlich.
Eine schöne Geschichte, die zaghaften Mädchen Mut macht, aus dem Leben gegriffen ist und dennoch nicht langweilig. Denn dank Frieda hat Anna lustige Ideen! Wir sind gespannt wie es weitergeht! Trotz der nicht optimalen Schriftart 5 von 5 Sternen.


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