Frieda
Kratzbürste und ich, Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeyer,
Oetinger
Anna ist sieben
Jahre alt und schüchtern. Zum Glück hat sie zur Geburt Frieda
Kratzbürste, ihre Lieblingspuppe bekommen. Außer ihr findet Frieda
eigentlich niemand schön, denn sie sieht eher wie ein Stoffungeheuer
mit Drahtbürste aus, aber das ist Frieda herzlich egal. Frieda steht
ihr mit Rat und Tat zur Seite, egal was passiert. Sie ist ganz schön
vorlaut, respektlos und frech, aber sie hat immer witzige Ideen. Es
wirkt nur manchmal auf Dritte seltsam, wenn Anna mit Frieda laut
spricht, die gucken dann immer so, wie peinlich!
Als Anna von
Marie aus ihrer Klasse eine Geburtstagseinladung erhält, ist Anna
sofort besorgt. Was ist, wenn da lauter unbekannte Kinder sind? Wenn
die sie dann nicht mögen? Wenn die dann auch noch gucken? Sie will
da nicht hin, aber ihre Mutter findet die Einladung und nun muss
Frieda gehen. Ihr schlottern ganz schön die Knie vor dem was da
kommen mag, zum Glück ist die freche Frieda bei ihr!
Dieses Buch für
Leseanfänger entstammt der Feder des Erfolgsduos Betram/Schulmeyer,
die schon für die Coolman-Reihe verantwortlich sind. Aber die ist ja
nun mehr für Jungs und Anna und Frieda ist für Mädchen. Die sind
ja bisweilen etwas schüchtern, wie auch Anna. Anna’s Sorgen hat
Heribert Schulmeyer ihr mit wenigen Strichen stets passend ins
Gesicht gezeichnet. Das ist offensichtlich, aber auch witzig!
Meine
siebenjährige Tochter ist bisweilen auch schüchtern, käme
allerdings nie auf die Idee, eine Geburtstagseinladung auszuschlagen.
Aber die Angst vor dem großen starken Stefan, der Anna immer ärgert
und den sie bereits auf dem Weg zu Marie trifft, die kann sie nur zu
gut verstehen! Auch die Wichtigkeit von Frieda, die ist völlig
logisch für sie! Unsere Frieda heißt Püppi und ist schon oft
gestopft worden. Die Aufteilung von Text und Bild ist meistens
optimal für Leseanfänger, da zu viel Text pro Seite zu ermüdend
ist. Hier ist geschickt meist oben der kurze Textabschnitt gedruckt
und die unteren 2/3 sind farbenfroh illustriert. Bei den ganzseitigen
Illustrationen, ist leider der Text auf der gegenüberliegenden Seite
länger, aber auch nicht extrem lang. Leider ist die Schrift zwar
groß, aber nicht der gängigen Fibelschrift der Lesefibeln
angepasst. Für Kinder, die sich mit dem Lesen noch schwer tun, ist
es ein unnötiges Hindernis, andersartige „L“ und „a“ zu
erkennen. Vielleicht wird das ja im nächsten Band anders.
Die Geschichte
gefiel meiner Tochter so gut, daß ich sie in einem Rutsch vorlesen
mußte, obwohl sie sie selbst hätte lesen können, aber es war spät
und der Schwimmunterricht ermüdend…. Da wollte ich dann auch
wissen, wie es Anna auf der Party so ergeht! Die Party wird sehr
lustig (zumindest für die Kinder, für Maries Mutter vielleicht
weniger) geschildert. Durch die aufräumende Mutter kommt es noch zu
einem Spannungshighlight, das natürlich gut endet. Frieda macht Anna
Mut und so schafft sie es auch beim Topfschlagen im Mittelpunkt zu
stehen. Es läuft zwar nicht so, wie sie es sich denkt, aber
eigentlich viel besser für sie. So stellt sie fest: Dank Frieda hat
sie sich was getraut und es ist dadurch eine ganz tolle Party
geworden und sie vielleicht ein bisschen mutiger.
Das Buch ist
etwas länger als viele sonstige Bücher für Erstleser, dadurch kann
sich die Geschichte besser entfalten und ist nicht so platt.
Allerdings ist für Erstleser die Schrift schon etwas klein. Das
zweite Schuljahr kommt mir da geeigneter vor. Das Vokabular ist für
Kinder gut verständlich.
Eine schöne
Geschichte, die zaghaften Mädchen Mut macht, aus dem Leben gegriffen
ist und dennoch nicht langweilig. Denn dank Frieda hat Anna lustige
Ideen! Wir sind gespannt wie es weitergeht! Trotz der nicht optimalen
Schriftart 5 von 5 Sternen.
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