Mittwoch, 18. Januar 2017

Liliane Susewind, Viel Gerenne um die Henne, Tanya Stewner



 Liliane Susewind, Viel Gerenne um die Henne, Tanya Stewner, Illsutrationen von Florentine Prechtel

Zur Ergänzung der beliebten Mädchenbuchreihe Liliane Susewind für Leserinnen ab 8 Jahren gibt es nun auch eine Serie für geübte Leseanfängerinnen (ab 2. Klasse). Das schien mir optimal für meine Jüngste im 2. Schuljahr, die immer wieder zu unseren Liliane Büchern griff dort aber doch etwas viel Text pro Seite gedruckt war.
Worum geht es? Liliane Susewind, das Mädchen, das mit Tieren spricht und Blumen sprießen lässt macht mit ihrem besten Freund, dem superschlauen Jesajah eine Fahrradtour durch die Felder. Als Jesajah’s Rad  einen Platten hat, schieben sie die Räder zum nächstgelegenen Bauernhof. Der kleine Hund Bonsai ist hocherfreut und möchte die Plustertauben (Hühner) mal so kräftig erschrecken und auch die edle Katzendame Frau von Schmidt wittert interessante Tiere. Doch neben der verschwundenen Henne Uschi, deren Küken gerade geschlüpft sind und Lilli für ihre Mutter halten, gibt es noch eine gefährliche Witterung von einem Krokofanten. Was mag Bonsai da wohl gewittert haben?
Die Geschichte ist wirklich schön auf die junge Leserschaft abgestimmt. Die lustigen Wortschöpfungen wie Plustertauben und Krokofant treffen den Humor der Jungleserinnen, die bei der Lektüre vor Spaß gackernd zu lachen anfangen. Die Ausdrucksweise von Bonsai und Schmidti sind in diesen Kurzbänden wieder eine Garantie für Heiterkeit. Neben dem Wirbel um das verschwundene Huhn, werden die Probleme der Dürre für die Landwirtschaft, geschickte Tarnungen von Tieren und das Brutverhalten von Hühnern thematisiert. Aus dem Bereich der Phantasie stammen natürlich die Gespräche der Hühner, die Unken-ähnlich, sich die schauerlichsten Befürchtungen ausdenken, welches Unheil denn bevorstehen könnte. Herrliche Klatschweiber mit Menschen nicht unähnlichen Charakterzügen. Auch wenn die Geschichte kürzer ist und Lillis und Jesajahs Persönlichkeiten keinen wirklichen Raum für Entwicklung haben, ist die Geschichte dennoch kurzweilig, spannend und lustig. Alles was eine Geschichte haben sollte, die Freude am Lesen wecken will. Auch wenn das Abenteuer nicht ganz so aufregend war, wie die klassischen Lilli-Bände, war meine Tochter nicht enttäuscht, sondern stolz ein ganzes Lilli-Buch gelesen zu haben, wie sonst nur die große Schwester. Selbstverständlich ist am Ende jedes Problem gelöst und Lilli hat dem Bauern aus großer Not geholfen.
Diese Serie verwendet fett gedruckte Fibelschrift mit einem schönen klaren Schriftbild und farbigen Illustrationen einer anderen Illustratorin, als bei den üblichen Lilli-Bänden. Diese sind gezielt auf die jüngere Leserschaft abgestimmt und auf Nachfrage, welche Bilder ihr besser gefallen würden, antwortete sie: die hier, die sind mehr und bunt, aber die anderen sind auch schön.
Die Textmenge pro Seite ist anmessen für Schüler der 2. Klasse und durch die vielen farbigen Bilder, die wirklich sehr liebevoll und verträumt sind, werden diese aufgelockert. Die Sätze sind noch einfacher und das Vokabular kindgerecht. Meine Tochter hat bei keinem Wort nachgefragt und mir selbst ist beim Lesen auch kein „Stolperwort“ aufgefallen. Die Übertragung einer beliebten Kinderbuchreihe für geübtere Leseanfänger ist damit unserer Meinung gelungen.
Sie kam zu mir, als sie das Buch beendet hatte, zeigte mir den Katalog des Verlages und meinte „Nun möchte ich noch die anderen lesen“.
Wie schön, daß am 23.2.17 mit Schwarze Kater bringen Glück diese Reihe fortgesetzt wird.
Wir sprechen eine volle Leseempfehlung mit 5 von 5 Sternen aus

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